Ein farbenfroher Jesus zwinkert den Menschen zu

Ferdinand Bartels gestaltet die Altwarmbüchener Kirchenmauer neu

Graffiti-Künstler Ferdinand Bartels (links) und Pastor Sebastian Müller vor der neu gestalteten Kirchenmauer. Foto: Silke Reißmann
Graffiti-Künstler Ferdinand Bartels (links) und Pastor Sebastian Müller vor der neu gestalteten Kirchenmauer. Foto: Silke Reißmann

Seit ein paar Tagen zwinkert ein farbenfroher, lächelnder Jesus Passantinnen und Besuchern der Christophorus-Kirche in Altwarmbüchen zu. Links und rechts von ihm befinden sich große Graffiti-Schriftzüge – es handelt sich dabei aber nicht etwa um Vandalismus, sondern um ein Kunstwerk, das sich der Kirchenvorstand gewünscht hatte.

„Schont seit mehreren Jahren hatte unsere Kirchengemeinde Probleme mit wilden Graffiti, die immer wieder an der Kirchenmauer angebracht wurden“, erzählt Pastor Sebastian Müller. „Wir haben zwar die Schmierereien zur Anzeige gebracht, uns wurde aber jedes Mal nach ein paar Monaten von der Polizei mitgeteilt, dass die Verursacher nicht gefunden werden konnten und das Verfahren eingestellt wurde.“

Die Kirchengemeinde stand also vor der Wahl, die Graffiti wiederholt kostspielig entfernen zu lassen oder nach anderen Möglichkeiten zu suchen. Über Altwarmbüchens Ortsbürgermeister Philipp Neessen bekam Pastor Müller Kontakt zum Graffiti-Künstler Ferdinand Bartels und der 27-jährige Neuwarmbüchener bot der Kirchengemeinde an, ehrenamtlich die rund acht Meter lange Kirchenwand neu zu gestalten. „Wir mussten Ferdinand Bartels nur die Kosten für die Farbdosen erstatten“, berichtet Sebastian Müller.

Innerhalb von vier Tagen entstand das Kunstwerk auf der weißen Kirchenmauer. Kleine Irritationen waren dabei inbegriffen: Aufmerksame Nachbarn riefen die Polizei, weil sie erneute Schmierereien vermuteten, doch die Situation konnte schnell geklärt werden. Nun freut sich der Kirchenvorstand, dass das neue Graffiti bei den Gemeindegliedern richtig gut ankommt: „Bisher habe ich auch von älteren Menschen nur positive Reaktionen auf die Aktion erhalten“, berichtet Pastor Müller. Nach dem Gottesdienst am Reformationstag rief er spontan dazu auf, dem Graffiti-Künstler bei der Arbeit zuzusehen – der konnte sich über viele anerkennende Worte und gern gegebene finanzielle Unterstützung freuen.

Nun wünscht sich die Christophorus-Kirchengemeinde nur noch, dass der lachende Jesus von Ferdinand Bartels möglichst lange erhalten bleibt.

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