Ein eigener Name – nach 60 Jahren

Gemeinde in Elze heißt jetzt Auferstehungskirchengemeinde

Gemeinsam mit Maik Schwarz (rechts) und Bernhard Orlowski zeigen Maria Wisomiersky (links) und Charlotte Bartmer den Gemeindebrief mit dem Altarbild auf dem Titel. Foto: Andrea Hesse
Gemeinsam mit Maik Schwarz (rechts) und Bernhard Orlowski zeigen Maria Wisomiersky (links) und Charlotte Bartmer den Gemeindebrief mit dem Altarbild auf dem Titel. Foto: Andrea Hesse

Die evangelische Kirchengemeinde in Elze-Bennemühlen hat einen Namen – endlich, werden sicher viele Gemeindemitglieder denken. Seit 1975, dem Beginn der Eigenständigkeit, gab es immer wieder Bemühungen, einen passenden Namen für die Gemeinde im Norden der Wedemark zu finden; nun ist es geglückt. Die rund 2.000 Gemeindemitglieder gehören seit wenigen Wochen zur „Evangelisch-lutherischen Auferstehungskirchengemeinde Elze-Bennemühlen“.

Eher ungewöhnlich ist es, dass eine bestehende Kirchengemeinde sich einen Namen gibt – insbesondere, wenn dies ziemlich genau 60 Jahre nach dem Bau ihrer Kirche passiert. Wie es dazu kam, erzählen Pastor Maik Schwarz und der Kirchenvorstandsvorsitzende Bernhard Orlowski gerne vor dem Altarbild in der Elzer Kirche. Dieses Bild aus dem Jahr 1994 illustriert das Jesus-Wort „Ich bin das Licht der Welt“ aus dem Johannes-Evangelium; es zeigt ein gleißendes Licht vor einem im Hintergrund verschwindenden Kreuz. „Das Bild thematisiert die Auferstehung und es prägt unsere Kirche“, sagt Maik Schwarz.

Dieses Bild war es wohl auch, das Bernhard Orlowski im März 2022 während einer Klausurtagung des Kirchenvorstandes in Loccum vor seinem inneren Auge hatte. In einer Morgenandacht thematisierte ein Loccumer Referent die Auferstehung Jesu – „und mir fiel es wie Schuppen von den Augen“, sagt Orlowski. „Unsere Gemeinde soll Auferstehungskirchengemeinde heißen“, schlug er dem Kirchenvorstand vor und stieß damit auf einhellige Zustimmung.

„Der neue Name rückt das Zentrum unserer Botschaft in den Blick“, sagt Pastor Maik Schwarz. „Und er ist auch ein positives Gegenbild zu dem Trend, dass unsere Kirche immer weiter schrumpft.“ Grund für Zuversicht gebe es in der Kirchengemeinde allemal: „Ich denke da zum Beispiel an unser Mittwochs-Café, bei dem sich in dieser Woche wieder 50 Menschen sehr wohl gefühlt haben.“ Maria Wisomiersky und Charlotte Bartmer aus dem 11. Jahrgang des Gymnasiums Mellendorf, die bei Pastor Maik Schwarz gerade ein zweiwöchiges Praktikum absolvieren, stimmen dem gerne zu: „Der Name ist sehr schön und er passt gut zu unserer Kirche.“

Vor dem Altarbild in der Elzer Kirche erzählen Bernhard Orlowski (links) und Maik Schwarz, wie es zu der Namensgebung kam. Foto: Andrea Hesse
Vor dem Altarbild in der Elzer Kirche erzählen Bernhard Orlowski (links) und Maik Schwarz, wie es zu der Namensgebung kam. Foto: Andrea Hesse

Kirchenvorsteher Orlowski nennt noch eine andere Begründung für die Wahl des Namens: Beim Bau der Elzer Kirche im Jahr 1963 legte der Architekt den damaligen Zugang so an, dass von der Straße zunächst sechs Stufen in die Tiefe führten, bevor es über fünf Stufen wieder aufwärts in die Kirche ging. „Ich bin überzeugt davon, dass der Architekt damit den Aufstieg vom Grab in den Himmel symbolisierte“, sagt Orlowski. Gemeint war damals wohl auch die Auferstehung als selbstständige Gemeinde, nachdem Elze-Bennemühlen zuvor als Kapellengemeinde zur Kirchengemeinde Brelingen gehört hatte.

Im Januar schließlich war der Kirchenvorstand wohl selbst überrascht, wie problemlos die Namensgebung funktionierte. Nach der Zustimmung des Kirchenkreisvorstandes Burgwedel-Langenhagen ging auch der positive Bescheid des Landeskirchenamtes ein – gerade noch rechtzeitig, um im Gemeindebrief über den neuen Namen zu informieren. Spätestens im Juni, wenn die Elzer Kirchengemeinde ihren 60. Geburtstag feiert, sollen dann auch Schilder auf den neuen Namen hinweisen.  

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