Ein Dino wächst aus dem Ahornstamm

Martin Bode sägt eine Skulptur für die Emmaus-Kita

Martin Bode bei der Arbeit im Garten der Emmaus-Kita. Foto: Andrea Hesse
Martin Bode bei der Arbeit im Garten der Emmaus-Kita. Foto: Andrea Hesse

Der schöne alte Ahorn hatte einen Stammdurchmesser von mindestens 160 Zentimetern und stand seit mehr als 50 Jahren auf dem Gelände der Emmaus-Kita. „In jedem Herbst färbte sich das Laub wunderschön rot“, sagt Kita-Leiterin Martina Schreiber; vor knapp zwei Jahren aber fand die Pracht ein jähes Ende. Im Sturm brach ein großer Ast des Baumes ab und die Baumprüfer stellten fest, dass der Ahorn inwendig morsch war. Aus Sicherheitsgründen musste der Baum gefällt werden, nur ein Teil des mächtigen Stammes blieb stehen.

„Zwei meiner Mitarbeiter hatten dann die Idee, bei Martin Bode anzurufen“, erzählt Martina Schreiber – eine ziemlich gute Idee, wie sich schnell herausstellte. Der hannoversche Kettensägen-Künstler sah sich den imposanten Stamm an und sagte zu, daraus eine Skulptur zu machen. Was genau es werden sollte, entschieden die Kinder der Kita: Per Fingerabdruck gaben sie ihr Votum ab und entschieden sich mit großer Mehrheit für einen freundlichen Dino.

Anfang Juli rückte dann Martin Bode an, sperrte den Ahornstamm weiträumig mit Flatterband ab und kramte mehrere Kettensägen aus seinem Bulli. Der gelernte Landschaftsgärtner und Florist, der sein künstlerisches Hobby irgendwann zum Haupterwerb machen möchte, opferte zwei Urlaubstage für den Dino im Garten der Emmaus-Kita – und das mit großer Freude, wie er betont. „Die Arbeit mit der Säge ist wahnsinnig anstrengend aber auch total entspannend“, sagt er. „Ich kriege dabei wunderbar den Kopf frei.“

Mehr als zehn Stunden arbeitete Martin Bode am Dino hinter der Emmaus-Kirche; hinzu kamen einige weitere Stunden zum Schärfen des Werkzeugs. „Leider haben die Kinder im Laufe der Jahre immer wieder Steine in den morschen Stamm gestopft“, erzählt er; schnell wurden dadurch die Ketten seiner Sägen stumpf. Elf Stück musste er am ersten Abend schärfen – von Hand, wie er betont. Honorar nahm er für seine Arbeit nicht: „Ich mache das gerne, besonders dann, wenn sich Kinder darüber freuen.“

Der Ahorn-Dino ist nicht das einzig Neue auf dem Gelände der Emmaus-Kita: Mit großem Engagement haben Eltern hier einen Bachlauf und eine Regenversickerung gebaut, es gibt ein neues Spielhaus und bald auch noch eine Matschküche. Mit Mitteln aus einem VW-Fonds wurde ein Klettertor angeschafft, außerdem ein Teil des Geländes neu gestaltet. „Die Kita ist jetzt seit 56 Jahren hier, da musste das einfach mal sein“, erklärt Martina Schreiber. Bei einem Sommerfest im September wird all das Neue vorgestellt – sicher steht Martin Bodes Dino dabei im Mittelpunkt.

 

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