Die Aufnahmeprüfung hat geklappt
Miriam Venz studiert ab Oktober Kirchenmusik in Hannover

Vor wenigen Tagen kam die ersehnte Zusage: Anfang Oktober kann Miriam Venz ihr Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover beginnen. Eine Zusage gab es auch von der Universität Greifswald; Nachrichten aus den Hochschulen in Düsseldorf und Köln stehen noch aus. Eigentlich ist es der 20-Jährigen aber egal, ob sie auch dort studieren könnte: Die Hochschule in Hannover war von Anfang an ihre erste Wahl.
Intensiv hatte sich Miriam Venz, Tochter der Gemeindepastoren in der Matthias-Claudius-Gemeinde, auf die Aufnahmeprüfungen an den vier Hochschulen vorbereitet: Orgelunterricht bei Kantor Arne Hallmann, Stimmbildung bei Opernsänger Christoph Rosenbaum, Übungen zum Dirigieren mit dem Matthias-Claudius-Posaunenchor und der Kantorei, Konzertauftritte und immer wieder üben, üben, üben …
„Das letzte halbe Jahr vor den Aufnahmeprüfungen war unglaublich stressig“, erzählt Miriam, die seit ihrem achten Lebensjahr Klavier- und Trompetenunterricht nimmt. Besonders wichtig war ihr daher die große Unterstützung, die sie in den Kirchengemeinden Matthias Claudius und Elisabeth erfuhr: Neben zahlreichen Übungsmöglichkeiten gab es so viele gute Wünsche für die junge Musikerin, dass eigentlich kaum noch etwas schiefgehen konnte. Sogar der bekannte Organist Matthias Eisenberg nahm sich im April am Rande eines Konzertes in der Elisabethkirche Zeit für Miriam Venz: „Ich habe ihm meine beiden Prüfungsstücke vorgespielt und er hat sich eine dreiviertel Stunde Zeit genommen, um mit mir darüber zu sprechen“, erzählt sie.
In ihrem Studium wird Miriam Venz die Fächer Orgel, Klavier und Gesang belegen. Hinzu kommen rund 20 weitere Fächer: Unter anderem Orgelkunde, Gehörbildung, Chor- und Orchesterleitung, Orgelimprovisation, Hymnologie und Partiturspiel stehen auf dem Stundenplan. „Mein berufliches Ziel ist eine Kantorinnenstelle in einer Kirchengemeinde“, erzählt Miriam Venz. Nachdem die Aufnahmeprüfung geschafft ist, wird sie auch wieder Gottesdienste begleiten, insbesondere in der Matthias-Claudius-Kirche. Gemeinsam mit ihren Eltern gestaltete Gottesdienste haben ihr auch in der Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung geholfen: „Da gab es dann schon manchmal die Rückmeldung, dass ich einen Choral zu langsam gespielt habe“, erzählt die junge Organistin. Die Frage nach einem Lieblingskomponisten zu beantworten, fällt ihr schwer: „Natürlich mag ich Bach. Aber ich mag auch Vincent Lübeck und Max Reger und ich würde gerne einmal etwas von Charles-Marie Widor spielen.“
Arne Hallmann, selbst auch Absolvent der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, hält sich mit Ratschlägen für Miriam Venz zurück, einen Tipp aus der Praxis hat er aber doch: „Es ist wichtig, sich während des Studiums ein gutes Repertoire zu erarbeiten, weil man später im Beruf nicht mehr so viel zum Üben kommt“, sagt er. Für das Vorspiel der Abschlussprüfung habe er ein dreiviertel Jahr an einem Stück gearbeitet, erinnert er sich – so viel Zeit zum Üben bleibt ihm als Kantor der Elisabethgemeinde und des Kirchenkreises nicht mehr.
Miriam Venz ist schon voller Vorfreude auf ihr Studium: Am liebsten würde sie sofort anfangen und gar nicht mehr bis Oktober warten. Dennoch wird sie die Wartezeit gut nutzen – unter anderem mit der Begleitung von Gottesdiensten.