Der Reichtum der Fremden

Poetisch-musikalische Spurensuche mit Hanna und Rosa Legatis und Las Áñez

Hanna und Rosa Legatis spüren in ihrer Lesung großen poetischen Reichtum auf.
Hanna und Rosa Legatis spüren in ihrer Lesung großen poetischen Reichtum auf.

Die Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Hoffnungslosigkeit Schutz und Sicherheit in Deutschland suchen, bringen großen Reichtum mit: ihre Kultur, ihre Musik, ihr Theater, ihre Bilder – und ihre Literatur. Diesen poetischen Reichtum präsentieren die bekannte Fernsehjournalistin und Schauspielerin Hanna Legatis und ihre Tochter Rosa Legatis am Donnerstag, 26. Mai, um 19 Uhr in einer Lesung in der Elisabethkirche in Langenhagen. Für musikalischen Reichtum an diesem Abend sorgen Las Áñez, Zwillingsschwestern aus Bogotá in Kolumbien.

Heimat – damit wird Geborgenheit verbunden, Muttersprache, Herkunftsland. Aber auch: Flucht aus der Heimat, Heimatlosigkeit, Verlust. Blutige Konflikte rauben den Menschen an vielen Orten dieser Welt jede Zukunft und treiben sie aus dem eigenen Land. Was bedeutet Heimat heute, in unserer Gesellschaft, die sich aus so vielen Nationalitäten zusammensetzt? Wie verkraften es Menschen, ihre Heimat vielleicht nie wiederzusehen? Wie verkraften sie es, nach langer Flucht in Europa auf neue Mauern zu stoßen?

Juanita und Valentina Áñez schöpfen aus der Vielfalt der lateinamerikanischen Musik.

Juanita und Valentina Áñez schöpfen aus der Vielfalt der lateinamerikanischen Musik.

Zu jeder Zeit haben Künstlerinnen und Künstler diese Mauern beklagt und nach einer Antwort gesucht auf die Frage, wie wichtig Heimat für die menschliche Identität ist. Rosa und Hanna Legatis begeben sich auf ihre Spuren. Sie entdecken dabei nicht nur Schmerz, sondern vor allem große sprachliche Kunst, Humor, die Pracht der Worte, die Kraft der Gefühle und der Träume. Sie lesen Gedichte und Texte von Tahere Asghary, Rose Ausländer, Hilde Domin, Semiya Simsek, Luc Degla, Heinrich Heine, Abdul Moula, Shumona Sinha, Mascha Kaleko, Yahya Hassan und anderen, klassische und moderne Werke.

Großen musikalischen Reichtum bringen die beiden jungen Musikerinnen Las Áñez aus Lateinamerika mit: Die Zwillingschwestern aus Kolumbien, die in Bogotá Gesang studiert haben, schöpfen aus dem großen Schatz der lateinamerikanischen Musik und verbinden diese mit modernen vokalen Ausdrucksmöglichkeit und Techniken des Loops. In Lateinamerika freuen sie sich über zunehmende Bekanntheit; zurzeit geben sie, verbunden mit einem internationalen Künstlerstipendium, Konzerte in Deutschland.

Die poetisch-musikalische Spurensuche “Der Reichtum der Fremden” wird unterstützt durch das Projekt “edelMut Burgwedel-Langenhagen”. Der Eintritt ist frei; wer mag gibt am Ausgang eine Spende zur Finanzierung der Veranstaltung.

Zurück