Dank mal wieder

Pastor Frank Foerster, St. Pauluskirche Langenhagen

Foto: Andreas Hähling

Palaver im Erntekorb – Gemüse in der Kirche? Unsere Gemeinde erlebte am letzten Sonntag eine Überraschung. Kinder der Kinderkirche hatten sich als „Gemüse“ verkleidet und unter den Altarschmuck gemischt. Sie begannen zu streiten, was denn der Sinn des Festes wäre. Wir feierten nämlich Erntedank. Doch nicht jedem mag bewusst sein, warum eigentlich. Wer hat noch einen Garten oder kennt einen Bauern, der von eigener Hand sät und erntet? Mancher dachte auch mehr an 25 Jahre Deutsche Einheit, die es zu feiern galt. Doch die Karotte und die schlaue Tomate wussten es: Gott sorgt für uns. Deshalb feiern wir ein Fest. Weil wir ganz ausdrücklich Gott danken, dass er für uns sorgt. Und das nicht nur zur Erntezeit. Sondern das ganze Jahr über. Wofür, das sagte die kleine Birne: Ein Dach über dem Kopf, genug Essen auf dem Tisch, Freunde, Familie. Sicher, wir müssen auch einiges zu unserem Leben beitragen. Aber nicht alles haben wir in der Hand. Ob wir in Syrien geboren wurden oder hier in Deutschland. Dass Frieden in Europa herrscht und Wohlstand. Dass vor 25 Jahre Maueröffnung und Vereinigung friedlich abliefen. Dass wir reichlich zu essen haben und gesund sind. All das können wir nur zum Teil beeinflussen. Die Ernte im Herbst ist ein schönes Beispiel: Getreide, Gemüse und Obst wachsen und gedeihen mit Hilfe der Menschen, aber ebenso nicht ohne Zutun Gottes. „Weil Gott uns nämlich wunderbar gemacht hat“, wusste die Karotte. Und dann feierte das kleine Gemüse mit allen ein großes Fest: Erntedank – Gott sei Dank.

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