Beten?

Ich kann die Empörung der Dortmunder verstehen. Da haben sie ein Tor geschossen und es wird nicht anerkannt. Das Spiel hätte ganz anders ausgehen können. Nun erwartet keiner von einem Schiedsrichter Perfektion, aber mit der Torlinientechnik wäre dieser Fehler wohl nicht passiert. Die Einführung dieser Technik verweigerte die Mehrheit der deutschen Clubs mit der Begründung: Sie sei zu teuer, oder- das nähme den danach folgenden Diskussionen die Spannung.
Was ist uns nicht alles viel zu teuer: Energie sparende Technik, saubere Energie, gerechte Entlohnung für alle, gerechte Unterstützung der Bedürftigen uvm. Gerechtigkeit hat ihren Preis oft einen sehr Hohen. Da müssten Milliarden investiert werden, da müssten Menschen ihr Verhalten verändern, da müsste sich das Bewusstsein für die Erhaltung der Natur und die Gerechtigkeit unter uns Menschen ändern, da müsste so viel geschehen. Aber der Preis ist zu hoch, lieber diskutieren, nach Alternativen suchen, statt zu tun.
Christus am Kreuz ist der Preis für unsere Gerechtigkeit vor Gott, eine geschenkte Gerechtigkeit mit einem geschenkten Preis. Das kennen wir, nehmen es zur Kenntnis und leben unseren Lebensstil weiter. Und manchmal, gerade wenn unsere Träume und Wünsche zu kippen drohen, schaffen wir es sogar zu ihm zu beten und müssen dann feststellen, es klappt ja nicht. Der „Gebetserfüllungsautomat“ Gott funktioniert nichts so, wie wir ihn haben wollen.
Dann mündet das in die Enttäuschung, wie im Lied von BAP: „ Wenn das Beten sich lohnen täte, was meinst du wohl, was ich dann beten täte.“ Was tun? Vielleicht so: Gott, zeige mir, wo ich Schritte zu mehr Gerechtigkeit und Heilung tun kann. Vielleicht?
Eine gute Woche wünscht Ihnen Pastor Paul-Martin Gundert, Vakanzvertreter der Elia Gemeinde, Langenhagen