Besuch aus Berlin in der Emmaus-Kita
Frank-Walter Steinmeier informierte sich im Gespräch mit der Kitaleitung

Natürlich war es eine Wahlkampfveranstaltung, Kitaleiterin Martina Schreiber und Christiane Höppner-Groth, pädagogische Leitung der Kindertagesstätten des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen, entschieden sich aber dennoch dafür, diese Möglichkeit zu nutzen: Neun Tage vor der Bundestagswahl begrüßten sie Frank-Walter Steinmeier mit einigen Begleiterinnen und Begleitern in der Kindertagesstätte der Emmaus-Kirchengemeinde in Langenhagen. Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag nahm sich bei diesem Besuch Zeit für ein ausführliches Gespräch mit Martina Schreiber, die sich darauf mit einem Katalog von Fragen und Wünschen vorbereitet hatte.
Aufgrund des unzureichenden Personalschlüssels und der daraus resultierenden physischen und psychischen Belastung gebe es unter ihren Mitarbeiterinnen einen hohen Krankenstand, berichtete die Kitaleiterin dem Gast aus Berlin; hinzu kämen der zunehmende Fachkräftemangel und das Fehlen einer Springerkraft. Auch die Leitungen der Kindertagesstätten litten unter unzureichenden Arbeitsbedingungen: Fehlende Freistellungen für ihre Leitungstätigkeit bei gleichzeitig wachsenden Anforderungen und eine unzureichende finanzielle Ausstattung der Kitas machten ihnen das Leben schwer. Auch ihre Mitarbeiterinnen, so Martina Schreiber, bemühten sich nach Kräften, allen an sie gestellten Anforderungen etwa im Bereich der sprachlichen Förderung gerecht zu werden; tatsächlich zu leisten sie dies aber kaum noch. Dennoch: „Die evangelischen Kitas im Kirchenkreis sind gut aufgestellt“, sagt Martina Schreiber. „Hier wird sehr genau darauf geachtet, nur qualifiziertes Personal einzustellen und dieses regelmäßig fortzubilden.“
Warum für das Besuchsprogramm des SPD-Fraktionsvorsitzenden die Kita im Stadtteil Wiesenau ausgewählt wurde, begründete der Landtagsabgeordnete Marco Brunotte, der gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Caren Marks und Bürgermeister Friedhelm Fischer den Gast begleitete: „Wiesenau ist ein Stadtteil der boomt. Hier leben sehr verschiedene Menschen, und gerade in dieser Kita kann man gelebte Inklusion sehen.“ Er wünsche sich darüber hinaus, die Bedeutung der Trägervielfalt sichtbar zu machen: „Bund, Land und Kommune können ihre vielfältigen Aufgaben nicht alleine wahrnehmen, dafür brauchen wir gute Partner.“ Im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, davon ist Marco Brunotte überzeugt, hat die Stadt Langenhagen einen guten Partner für die Trägerschaft von Kindertagesstätten gefunden.