Auf den Spuren der Reformation
Kirchenkreiskonferenz besucht Lutherstätten

Auf Luthers Spuren wandelte die Kirchenkreiskonferenz Burgwedel-Langenhagen im Oktober: In Eisleben, Erfurt, Wittenberg und auf der Wartburg wurden die Orte besucht, an denen der Reformator gelebt und gearbeitet hatte. Chronologisch korrekt ging es los im Geburtshaus Luthers in Eisleben, wo eine kenntnisreiche Führerin viele Details zur Familie Luder, wie sie sich damals nannte, und zum gesellschaftlichen Umfeld zu berichten wusste. Beeindruckend war der Besuch in Luthers Taufkirche, der St.-Petri-Pauli-Kirche, in der Pfarrerin Simone Carstens-Kant aus drei Jahren Tätigkeit in der neu gestalteten Kirche, dem „Zentrum Taufe“, berichtete.
Eine reformatorische Stadtführung in der Dämmerung leitete den Besuch in Erfurt ein: Martin Luthers Leben als Student, später als Mönch im Augustinerkloster, wurde an diesem Abend lebendig. Auf der Wartburg dann folgte der Blick in die Studierstube des Junkers Jörg, der den Teufel hier mit Feder und Tinte bekämpfte. Ob dabei tatsächlich sein Tintenfass an der Wand zerschellte und der so entstandene Fleck über Jahrhunderte nachgemalt wurde, blieb auch bei diesem Besuch ungeklärt.
Zentrum der St.-Petri-Pauli-Kirche, Luthers Taufkirche in Eisleben: das große, in den Boden eingelassene Taufbecken. Foto: A. Hesse
Als besonders eindrucksvoll erlebten die Reisenden aus dem Kirchenkreis die Begegnung mit Bischof a. D. Professor Axel Noack in den Franckeschen Stiftungen in Halle: Anders als im Westen vielfach wahrgenommen, berichtete er von einem an vielen Orten lebendigen Gemeindeleben in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, das an manchen Orten von Nichtordinierten getragen wird. Wenn es darum gehe, die Kirche im Dorf zu behalten, engagierten sich regelmäßig auch diejenigen, die noch nie Mitglied der Kirche gewesen seien, berichtete Noack in seinem Optimismus verbreitenden Referat.
Ergänzt wurde die Bildungsfahrt auf den Spuren Martin Luthers durch Besuche in Weimar und Eisenach, wo Goethe und Schiller, Johann Gottfried Herder und Johann Sebastian Bach in den Blick gerieten. Mit einer Führung durch die Georgenkirche in Eisenach, Bachs Taufkirche, und einem Abendmahlsgottesdienst in der dortigen Nikolaikirche endete die von einem Vorbereitungsteam wunderbar organisierte Fahrt.