Advent heißt Ankunft
Dorothee Beckermann, Diakonische Familienarbeit Langenhagen

Wer oder was kommt bei Ihnen an im Advent? Der Paketbote mit den im Internet bestellten Geschenken? Die Vorfreude auf erfüllte Feiertage? Die Angst vor enttäuschten Erwartungen? Die Hoffnung, dass dieses Weihnachten nicht nur ein Pflichtprogramm ist? Die Sehnsucht nach etwas ganz anderem?
Ankunft ist auch hier in Langenhagen ein ganz aktuelles Thema. Menschen kommen an. Sie kommen aus Syrien, aus dem Irak, aus Somalia und einigen anderen Ländern. Männer, Frauen und Kinder, die vieles hinter sich gelassen haben: Familie, Freunde, berufliche Existenz, Heimat. Sie kommen nicht freiwillig. Sie kommen aus Angst vor der Gewalt, der Verfolgung und den Diskriminierungen, denen Sie ausgesetzt waren. Sie haben Vieles erlebt, was in ihnen letztendlich die schmerzhafte Überzeugung wachsen ließ, dass das Leben in ihrem geliebten Zuhause so keine Zukunft hat. Sie haben oft Dinge gesehen und erfahren, die wir uns kaum vorstellen können. Sie kommen in Deutschland an als Flüchtlinge, bitten um Asyl. Sie haben die Hoffnung, dass sie hier, wo sie niemanden kennen, wo Ihnen Kultur, Klima und Gesellschaft fremd sind, wenigstens einen sicheren Ort finden. Zumindest vorübergehend, denn viele hoffen, dass sie bald in ihre eigentliche Heimat zurückkehren können. Flüchtlinge werden in Deutschland zunächst zentral aufgenommen, dann werden sie zeitnah auf unterschiedliche Kommunen wie zum Beispiel die Stadt Langenhagen verteilt. Sehr kurzfristig muss die Stadt dann Wohnraum und Grundausstattung für die Ankommenden zur Verfügung stellen. Die Suche nach geeigneten Wohnungen ist oft schwer, denn sowohl Eigentümer als auch Nachbarschaften müssen dazu bereit sein. Ob Ankunft heute gelingt, ist darum nicht nur eine Herausforderung für die Stadtverwaltung.
Wir erzählen uns in der Weihnachtszeit die Geschichte eines Kindes, dessen Eltern keinen Raum finden, es kommt obdachlos zur Welt und muss kurz nach der Geburt vor einem grausamen Regime in ein benachbartes Land fliehen. Wir ahnen, dass Gott nicht zufällig genau hier zu finden ist. Heute suchen Menschen immer noch nach einem Raum in der Herberge. Ob sie bei uns auf offene Türen, verständnisvolle Herzen und tatkräftige Hände treffen? Ob ihre Hoffnungen bei uns in Erfüllung gehen? Ob sie bei uns ankommen dürfen? Wir haben es in der Hand.