15 Jahre Sterbebegleitungen im Ambulanten Hospizdienst

8. Oktober: Infotag mit Beratung und Vorträgen im Amtshof

Norbert Büllesbach (von links), Ute Rodehorst und Franka Scheidemann gehören zum Team, das den Infotag im Amtshof vorbereitet. Foto: Andrea Hesse
Norbert Büllesbach (von links), Ute Rodehorst und Franka Scheidemann gehören zum Team, das den Infotag im Amtshof vorbereitet. Foto: Andrea Hesse

Seit 15 Jahren stehen die ehrenamtlich tätigen Sterbe- und Trauerbegleiter:innen des Ambulanten Hospizdienstes Burgwedel – Isernhagen – Wedemark sterbenden Menschen und ihren Angehörigen zur Seite. „Was als kleine Initiative begann, hat sich zu einer Organisation mit drei beruflich tätigen Koordinatorinnen und mehr als 40 Sterbe- und Trauerbegleiter:innen entwickelt“, sagt Koordinatorin Ute Rodehorst. Zum Welthospiztag am 8. Oktober wollen die Mitarbeitenden des Dienstes nun die stetige Weiterentwicklung in den zurückliegenden 15 Jahren zum Anlass nehmen, mit einem Infotag die Hospizarbeit in den Fokus zu rücken.

Zum Vorbereitungsteam des Infotages gehören auch Franka Scheidemann und Norbert Büllesbach, die im Beirat des Hospizdienstes die ehrenamtlich Tätigen vertreten und zudem Mitglieder des geschäftsführenden Ausschusses sind. Diesem Ausschuss gehören auch Vertreter:innen des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen als Träger des Hospizdienstes an.

„Unser Grundprinzip ist es, jedem Menschen ein würdiges Sterben ohne Angst und ohne Schmerzen zu ermöglichen“, sagt Büllesbach. Er gehört zu den wenigen Männern, die im Hospizdienst mitarbeiten – in ganz überwiegender Mehrzahl sind hier Frauen aktiv. „Das Thema Sterbebegleitung ist aber nicht weiblich, sondern einfach menschlich“, stellt Büllesbach klar. Franka Scheidemann, die beruflich in der Wirtschaft tätig ist, erlebt die Art von Spiritualität, die sie erst durch ihre Tätigkeit in der Hospizarbeit kennenlernte, als große Bereicherung und als wichtigen Aspekt des Lebens und Sterbens von Menschen. „Wir erleben es immer wieder, dass sich im Moment des Sterbens die Schwerpunkte hin zu einer individuellen Art von Spiritualität verschieben“, sagt sie.

Dass es sich bei der Sterbebegleitung um einen zutiefst christlichen Auftrag handelt, der jedoch völlig unabhängig von Konfession, Kirchenzugehörigkeit und persönlichem Glauben ist, betont Ute Rodehorst: „Unser Augenmerk liegt immer auf den Bedürfnissen des Menschen, der stirbt“, hebt sie hervor. „Dabei sind wir für alle Menschen offen.“

Infotag mit Beratung und Vorträgen

Der Infotag des Hospizdienstes findet am Sonnabend, 8. Oktober, von 10 bis 18 Uhr im Amtshof in Großburgwedel statt. Eingeladen sind alle Interessierten; der Eintritt ist frei. Neben Mitarbeitenden des Ambulanten Hospizdienstes stehen weitere Anbieter:inner der Versorgung am Lebensende zur Beratung bereit: Sie informieren über Palliativ- und Pflegeberatung, über Vorsorge und Unterstützungsmöglichkeiten. Hier können ganz konkrete Fragen gestellt werden:  Wer hilft bei der Pflege von Schwerkranken und Sterbenden? Wie wird das finanziert? Wie kann ich mögliches Leiden lindern?

Drei Fachvorträge, verteilt über den Tag, ergänzen das Beratungsangebot im Amtshof. Rechtsanwältin Ingrid Alsleben informiert um 10.30 Uhr über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht und rückt dabei Fragen aus der Praxis in den Blick: Was muss bei der Erstellung beachtet werden? Was ist zu tun, wenn eine Patientin oder ein Patient keine Patientenverfügung hat? Und was lässt sich machen, wenn es bei all dem Streit gibt?

Um 13.30 Uhr liest die Sterbebegleiterin und Autorin Johanna Klug aus ihrem zweiten, kürzlich erschienenen Buch. Klug verbringt seit vielen Jahren Zeit mit Sterbenden und blickt dabei empathisch und ermutigend auf das Leben.

Dr. Sven-Thomas Andresen stellt schließlich um 16.30 Uhr sein im Bau befindliches Palliativzentrum in Fuhrberg vor und informiert über die besonderen Versorgungsmöglichkeiten, die sich daraus für die Region ergeben. Er berichtet darüber hinaus über die Möglichkeiten der Palliativmedizin zur Unterstützung eines würdevollen Lebensendes.

Weitere Informationen zum Ambulanten Hospizdienst sind auf www.ambulanterhospizdienst.de zu finden.

 

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