„Wie könnte das Kirchenjahr schöner beginnen?“

Neues Gemeindehaus in Altwarmbüchen wurde am 1. Advent eröffnet

Harald Burghof (von links), Pastor Sebastian Müller und Reinhard Schroeder vom Bauausschuss freuen sich, dass auch der namensgebende Christophorus im Foyer des neuen Hauses einen prominenten Platz gefunden hat. Foto: Andrea Hesse
Harald Burghof (von links), Pastor Sebastian Müller und Reinhard Schroeder vom Bauausschuss freuen sich, dass auch der namensgebende Christophorus im Foyer des neuen Hauses einen prominenten Platz gefunden hat. Foto: Andrea Hesse

„Wie könnte das Kirchenjahr schöner beginnen als mit der Eröffnung eines neuen Gemeindehauses?“ Diese Frage konnte Pastor Sebastian Müller am 1. Advent an die Gottesdienstgemeinde in der Christophoruskirche in Altwarmbüchen richten. Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Kirche und es herrschte eine freudig aufgeregte Stimmung angesichts des neuen Hauses, das an diesem Tag endlich offiziell eröffnet wurde. Als er sich 2017 auf seine jetzige Pfarrstelle beworben habe, so Müller weiter, sei ihm in der Ausschreibung die Fertigstellung eines großzügigen neuen Gemeindehauses für 2018/19 versprochen worden – eine deutlich zu optimistische Einschätzung der Lage.

Tatsächlich musste die Kirchengemeinde mit den Planungen zum Neubau im Juli 2019 ganz neu beginnen. In Zusammenarbeit mit Architekt Oldrich Breuste entstanden bis zum Sommer 2020 die Pläne; im Herbst desselben Jahres wurde das alte, ziemlich marode und verwinkelte Gemeindehaus abgerissen. Von Dezember 2020 bis Oktober 2022 entstand am selben Ort das neue, moderne Haus – in einer Zeit also, in der das Bauen unter keinem guten Stern stand. Massive Kostensteigerungen, Lieferschwierigkeiten und der Fachkräftemangel im Bauhandwerk machten allen Beteiligten zu schaffen und sorgten sicher für die eine oder andere Sorgenfalte.

Wer sich dem neuen evangelischen Gemeindehaus nähert, bemerkt schnell, wie harmonisch es sich an den erhalten gebliebenen Kirchraum anschließt. Architekt Breuste griff die gestaffelte Gliederung der Fassade auf und gab dem weißen Flachbau mit farblich changierenden Platten an der Dachkante Farbe. Beim Eintreten kommen Besucherinnen und Besucher in ein großzügiges, helles Foyer; mit großen Glasflächen öffnen sich Jugendraum und Gemeindesaal zum angrenzenden Garten. „Wir wollten einen hellen, freundlichen Ort schaffen, der die Menschen einlädt“, erklärte Oldrich Breuste in seiner Ansprache im Gottesdienst.

Mit dem neuen Gemeindehaus wurde ein heller und einladender Ort geschaffen. Foto: Andrea Hesse
Mit dem neuen Gemeindehaus wurde ein heller und einladender Ort geschaffen. Foto: Andrea Hesse

Ein wichtiger Aspekt in der Planung des neuen Hauses war die Barrierefreiheit: Die zweiflüglige Tür, die aus dem Holz der 50 Jahre alten Vorgängerin gebaut wurde, lässt sich mit einem Taster öffnen, alle Räume sind ebenerdig ohne Stufen oder Schwellen zu erreichen. Mit einer Größe von knapp 290 Quadratmetern wurde die Fläche des neuen Gemeindehauses gegenüber der des alten halbiert – ein Zugeständnis an die auch in Altwarmbüchen sinkende Mitgliederzahl.

Finanziert wurde der Neubau aus dem Erlös eines Grundstücksverkaufs durch die Gemeinde, durch Zuschüsse des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen und der hannoverschen Landeskirche, aus einer Erbschaft des verstorbenen Ehepaars Otto, von zahlreichen Spenderinnen und Spendern sowie aus einer Förderung durch die „Aktion Mensch“, die damit die Barrierefreiheit honorierte. Insgesamt musste eine Summe von rund 1,9 Millionen Euro aufgebracht werden.

Neben etwa 60 Prozent der Bausumme habe die Christophorusgemeinde und insbesondere ihr Bauausschuss Lebenszeit, Schweiß, Geduld und viel Kopfzerbrechen investiert, hob Superintendent Dirk Jonas in seiner Ansprache im Gottesdienst hervor: „Das ist nicht mit Geld zu bezahlen.“ Heute könne nun all das zurückgelassen und einfach gedankt und gefeiert werden, so Jonas und überreichte zwei große Beutel mit Blumenzwiebeln für den Garten.

Pastor Müller richtete seinen Dank insbesondere an den Kirchenvorstandsvorsitzenden Harald Burghof, dessen großes Engagement viel zum Gelingen des Bauprojektes beitrug: „Für unsere Gemeinde war der beste Tag der Tag, an dem Sie in den Ruhestand gingen.“ Dank richtete er auch an alle anderen Mitglieder des Bauausschusses und diejenigen, die während der Bauzeit vielfältige Einschränkungen klaglos mitgemacht hätten.

Zurück