Weite Wege zum Konfirmandenunterricht
Konfirmationsjubiläen wurden in St. Michaelis gefeiert

Konfirmandinnen und Konfirmanden der Konfirmationsjahrgänge 1948, 1953 und 1958 feierten jetzt in der St.-Michaelis-Kirche in Bissendorf ihr Konfirmationsjubiläum. Der festliche Abendmahlsgottesdienst bekam durch die musikalische Begleitung der St.-Michaelis-Kantorei unter Leitung von Ole Magers eine besondere Note. Nach der Segnung durch Pastor Thorsten Buck feierten die Jubilare dann mit ihren mitgereisten Familien vor dem Altar das Abendmahl.
Während des kurzen Empfangs vor dem Mittagessen gab es im benachbarten Gemeindehaus viel zu erzählen. Ortraud Lausch, die heute in Harrienstedt bei Minden lebt und vor 65 Jahren konfirmiert wurde, erinnerte sich noch an den Konfirmandenunterricht im kleinen Privatzimmer der Organistin, Frau Oelschläger. Trotz des vielen Auswendiglernens seien die Mädchen immer gut gelaunt gewesen – das sei auch Pastor Sperber nicht verborgen geblieben.
Konfirmandenunterricht war, das wurde in vielen Berichten deutlich, auch eine anstrengende Angelegenheit. Während Jugendliche heute oft von den Eltern gebracht oder abgeholt werden, waren die Jungen und Mädchen von damals weite Wege gewohnt. Liselotte Benecke lebte in Bennemühlen, die Konfirmation fand 1948 aber noch in Bissendorf statt. Und so kam sie zu den Konfirmandenstunden mit dem Zug aus Walsrode, wo sie zur Schule ging, und musste abends noch die sieben Kilometer nach Hause laufen. Heute unvorstellbar, Pastor Sperber aber hatte Verständnis für das Mädchen, dem während des Konfirmandenunterrichts oft die Augen zufielen.
Auch Elsbeth Krüger und Richard Pardey haben gute Erinnerungen an die Zeit ihres Konfirmandenunterrichtes – und vor allem an den Baum mit den verlockenden Äpfeln, der direkt vor dem damaligen Unterrichtsraum stand.
Einig waren sich nach dem Jubiläumsgottesdienst schließlich alle in einem Punkt: „In fünf Jahren wird wieder Konfirmationsjubiläum gefeiert – so Gott will und wir leben.“