Vor der Emmauskirche steht eine Friedenslinde

Gemeinde gedenkt des 101. Tages seit dem Überfall auf die Ukraine

Kirchenvorsteher Tilmann de Boer schmückt die junge Linde mit Friedenstauben aus buntem Papier. Foto: Sabine Behrens
Kirchenvorsteher Tilmann de Boer schmückt die junge Linde mit Friedenstauben aus buntem Papier. Foto: Sabine Behrens

Eine junge Linde steht seit dem Pfingstfest auf dem Vorplatz der Emmauskirche in Langenhagen: Kirchenvorsteher Tilman de Boer hatte den Baum kurz zuvor gemeinsam mit Küster Harry Reiser gepflanzt und damit Ersatz geschaffen für einen älteren Baum, der im Februar während eines Sturmes abgeknickt worden war.

Sehr bewusst habe die Gemeinde zuvor die Baumart ausgewählt, erzählt de Boer: „Die nachgepflanzte Linde gehört zur Art Tilia x euchlora und ist eine Hybride, die aus der europäischen Winterlinde und der Schwarzmeerlinde hervorgegangen ist. Sie wurde 1860 auf der Halbinsel Krim entdeckt. Als sommergrüner Laubbaum steht sie nun im Lindengarten der Emmaus-Kirchengemeinde für das Leben, als Mahnung zum friedlichen Zusammenleben aller Menschen und als Aufruf zum Leben im Einklang mit der Umwelt.“ Die Linde sei nicht nur prächtig anzusehen, freut sich de Boer mit dem Kirchenvorstand und Pastorin Sabine Behrens, sondern biete auch reichlich Nahrung für Bienen und andere Insekten.

Pastorin Sabine Behrens (von links), Kirchenvorsteherin Anja Quast und Tilmann de Boer unter der Friedenslinde. Foto: Sabine Behrens
Pastorin Sabine Behrens (von links), Kirchenvorsteherin Anja Quast und Tilmann de Boer unter der Friedenslinde. Foto: Sabine Behrens

Das Pfingstfest feierte die Kirchengemeinde mit einem Gottesdienst in Erinnerung an den 101. Tag seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine: Auf dem Vorplatz der Kirche wurde die frisch gepflanzte junge Linde mit bunten, aus Papier gefalteten Friedenstauben geschmückt. Im Gottesdienst hatte die Gemeinde zuvor Sätze von Landesbischof Ralf Meister aufgegriffen: „Krieg ist das größte Unheil der Gewalt, zu der Menschen fähig sind. Die biblische Antwort Gottes auf die im Menschen angelegte Bereitschaft zur Gewalt ist der Schutz menschlichen Lebens durch das Recht.“

Die Friedenslinde vor der Kirche, deren Art ursprünglich auf dem Gebiet der Ukraine entdeckt wurde und die heute im Schwarzmeerraum und in ganz Europa zu Hause ist, passe gut zur Botschaft des Pfingstfestes, betonte de Boer: „Das sollte uns Menschen doch, hier wie dort und überhaupt überall, ebenfalls in Frieden und Freiheit möglich sein.“

Zurück