„Voller Respekt und Mitgefühl“

Eine Gedenktafel in Altwarmbüchen dankt couragierten Menschen

Joan Thickstun Buhrmann, Witwe des 1944 überlebenden Wayne Buhrmann, und Margrit Dietterle haben sich an der Gedenktafel kennengelernt. Foto: Andrea Hesse
Joan Thickstun Buhrmann, Witwe des 1944 überlebenden Wayne Buhrmann, und Margrit Dietterle haben sich an der Gedenktafel kennengelernt. Foto: Andrea Hesse

Sechs US-amerikanische Soldaten starben am 26. November 1944 beim Absturz ihres Kampfflugzeuges über dem Altwarmbüchener Moor; vier weitere Besatzungsmitglieder konnten sich damals mit dem Fallschirm retten und überlebten. An dieses Ereignis erinnert jetzt eine Gedenktafel auf dem Altwarmbüchener Friedhof, die Angehörige der Flugzeugbesatzung den Menschen im Ort widmeten. Eingeweiht wurde die Tafel mit einer Gedenkfeier, an der eine Delegation aus den USA teilnahm; zuvor hatte Altwarmbüchens Pastor Holger Birth gemeinsam mit den Gästen die Absturzstelle in der Nähe des Gymnasiums Altwarmbüchen besucht und dort eine Andacht gehalten.

 „Diesen Gedenkstein widmen die Familien der Mannschaft des am 26. November 1944 abgestürzten US-amerikanischen Flugzeugs B-24 ‚Pugnacious Princess Pat‘ den Bürgern von Altwarmbüchen in Deutschland. Sie haben damals voller Respekt und Mitgefühl unsere beim Absturz ums Leben gekommenen Männer begraben und sich um den verwundeten Navigator 2Lt Wayne Buhrmann gekümmert. Besonderer Dank gilt der damals sieben Jahre alten Margrit Berkelmann, verh. Dietterle, die diesem ohne Furcht einen Becher voll Wasser zum Trinken gereicht hat. Unser Dank gilt darüber hinaus auch allen Deutschen, die damals die drei weiteren Überlebenden begleitet haben“, lautet die Inschrift der Gedenktafel.

Einer der überlebenden amerikanischen Soldaten hatte sich Anfang dieses Jahres kurz vor seinem Tod gewünscht, dass in Altwarmbüchen ein Gedenkstein aufgestellt werden solle; in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erfüllten seine Familie und Angehörige der übrigen, damals betroffenen Soldaten diesen Wunsch. „Möge dies ein Zeichen dafür sein, wie wir alle mit unseren Nächsten umgehen sollten“, wünschte sich Pastor Holger Birth im Rückblick auf das Engagement der Menschen in Altwarmbüchen, die mitten im Zweiten Weltkrieg und allen Feindbildern zum Trotz die Toten begraben und die Überlebenden versorgt hatten.

„Ihr wart damals klüger als unsere Leute es waren“, erzählte Lewis M. Ruddick, Neffe des 1944 getöteten Copiloten Harry Alexander, am Rande der Gedenkfeier. Schon in Altwarmbüchen sei sein Onkel korrekt identifiziert worden, während es im Anschluss volle zwei Jahre gedauert habe, bis der Gefallene schließlich auf einem Militärfriedhof in den Niederlanden offiziell identifiziert wurde.

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