Viele Familien müssen am Schulbedarf sparen

Online-Petition der Diakonie in Niedersachsen geht online

Durchschnittlich 153 Euro kostet der jährliche Schulbedarf für ein Kind; zur Einschulung ist es noch deutlich mehr. Foto: Jens Schulze, Diakonie in Niedersachsen
Durchschnittlich 153 Euro kostet der jährliche Schulbedarf für ein Kind; zur Einschulung ist es noch deutlich mehr. Foto: Jens Schulze, Diakonie in Niedersachsen

Viele Familien in Niedersachsen können es sich finanziell nicht leisten, ihre schulpflichtigen Kinder mit dem notwendigen Schulbedarf zu versorgen: Die vom Staat im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes (BuT) zur Verfügung gestellte Unterstützungsleistung in Höhe von 100 Euro jährlich für jedes Kind reicht nicht aus, um Bücher, Hefte, Arbeitsmaterial, Zirkel und Tuschkasten anzuschaffen. Zu diesem Ergebnis kam im Jahr 2015 eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD. Familien in Niedersachsen benötigen im Schnitt 153 Euro pro Kind, um alle notwendigen Dinge für ein Schuljahr anzuschaffen – das bedeutet, dass Familien, die ALG II, einen Kinderzuschlag oder Wohngeld erhalten, an der Schulausstattung ihrer Kinder sparen oder an anderer Stelle finanzielle Löcher aufreißen müssen. 

Um die bestehende Versorgungslücke zu schließen, ist eine Änderung des Bundesgesetzes erforderlich. Um eine solche Änderung auf den Weg zu bringen, hat die Diakonie in Niedersachsen jetzt die Online-Petition für einen gerechten Schulbedarf auf den Weg gebracht: Auf der Petitionsseite des Deutschen Bundestages kann die Petition mitgezeichnet werden. Informationen sind darüber hinaus auf der Homepage www.gerechter-schulbedarf.de zu finden. Damit im Bundestag über die Petition der Diakonie debattiert wird, benötigt sie mindestens 50.000 Mitzeichner. 

In den Gemeinden werden Postkarten mit dem Titel „53 Euro machen den Unterschied“ verteilt, außerdem sind Unterschriftenlisten für die Petition im Umlauf. Die Listen können auch von der genannten Homepage heruntergeladen werden; sie müssen bis zum 1. September ausgefüllt an die Diakonie zurück gesandt werden. 

„Wir bitten alle, diese Petition zu unterschreiben und in ihrem persönlichen Umfeld dafür zu werben“, sagen die Kirchenkreissozialarbeiterinnen Angela Carld und Dorothee Beckermann, die die finanzielle Not vieler Familien tagtäglich in ihren Beratungen erleben. 

 

 

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