"Toleranz braucht Klarheit"

Frauen aus dem Kirchenkreis besuchen das Haus der Religionen

Viele Anregungen erhielten die Teilnehmerinnen im Haus der Religionen. Foto: Dörte Behn-Hartwig
Viele Anregungen bekamen die Frauen im Haus der Religionen. Foto: Dörte Behn-Hartwig

Motiviert durch die biblische Jahreslosung 2019 „Suche Frieden und jage ihm nach!“ besuchte eine Gruppe von Frauen aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen jetzt das Haus der Religionen in Hannover. Die Einrichtung ist ein Zentrum für interreligiöse und interkulturelle Bildung; sie wird getragen von einem gemeinnützigen Verein und wurde vielfach ausgezeichnet.

Religionspädagogin Ulrike Duffing stand als Ansprechpartnerin zur Verfügung und erklärte: „Wir engagieren uns hier für Toleranz gegenüber religiöser Vielfalt.“ Im Jahr 2005 wurde das Haus der Religionen als erstes seiner Art im deutschsprachigen Raum gegründet; die Mitarbeitenden gehören verschiedenen Religionen an. „Wir sind multireligiös und arbeiten interreligiös, das bedeutet, dass Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften zusammenarbeiten mit dem Ziel, das friedliche Miteinander zu fördern.“ Auf Fragen zu Inhalt und Kultur anderer Religionen wollte Duffing nicht ausführlich eingehen: „Es gehört zu unseren Grundsätzen, dass wir nicht über andere Religionen reden, sondern mit ihnen.“ Und an die Besucherinnen gewandt fügte sie an: „Sie alle sind Expertinnen Ihres eigenen Glaubens und Ihrer Kultur, ob Sie nun einer Religion angehören oder der Gruppe, die sich als nichtreligiös bezeichnet. Stellen Sie Ihre Fragen, wenn Sie Menschen anderen Glaubens gegenüberstehen, kommen Sie miteinander ins Gespräch“, ermunterte die Religionspädagogin die Besucherinnen.

Im Gesprächskreis entspann sich dann eine lebhafte und auch kritische Diskussion, unter anderem zu Fragen der Religionsausübung, der Kleidung, der Stellung von Frauen und des religiösen Extremismus. Ulrike Duffing machte deutlich: „Toleranz braucht Klarheit.“ Mehr als zehn verschiedene Religionen und Weltanschauungen sind im Forum der Religionen und damit auch im Haus der Religionen engagiert; die größten Gruppen unter ihnen bilden Christen, Juden, Muslime, Hindus, Buddhisten und Bahai. Ihre Vorsitzenden bzw. gewählten Vertreterinnen und Vertreter gehören dem sogenannten Rat der Religionen in Hannover an. Sie alle bekennen sich aus ihrem Glauben bzw. ihrer Weltanschauung heraus zu den Werten und Zielen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.

Nach der spannenden Auftaktveranstaltung im Haus der Religionen möchte das Team der Frauenarbeit im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen seine Entdeckungsreise auf der Suche nach dem Frieden fortsetzen und lädt insbesondere Frauengruppen, aber auch interessierte Einzelpersonen zu folgenden Veranstaltungen ein: Besuch der Langenhagener Moschee am 14. September; Besuch der Synagoge der liberal-jüdischen Gemeinde in Hildesheim am 1. November. Darüber hinaus ist ein ökumenisches Frauenfrühstück geplant.

Das Team der Frauenarbeit im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen steht für weitere Informationen und Anmeldungen zur Verfügung: Dörte Behn-Hartwig (hartwigpdmfn@aol.com), Marion Doering  (mariondoering@yahoo.de), Wibke Lonkwitz (wibke.lonkwitz@evlka.de) und Heike Rietschel  (heike.rietschel@web.de).

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