St. Paulus summt

Langenhagener Kirchengemeinde beherbergt sechs Bienenvölker

Imker Hartmut Münch und Pastor Frank Foerster mit den St.-Paulus-Bienenstöcken. Foto: GunterM
Imker Hartmut Münch und Pastor Frank Foerster mit den St.-Paulus-Bienenstöcken. Foto: GunterM

Die St.-Paulus-Kirchengemeinde Langenhagen begrüßt in diesen Tagen ein paar Hundert neue Gemeindemitglieder an der Hindenburgstraße – auch wenn diese wohl eher summen als im Gottesdienst mitsingen werden. Sechs Bienenvölker haben ihr neues Zuhause in der Gemeinde bezogen; am Fuß einer mächtigen Roteiche und mit vielen Blumen rundherum stellte Imker Hartmut Münch jetzt die Bienenkästen der jungen Völker im Kirchgarten auf. In Kooperation mit dem Verein „Hannover summt!“ summt jetzt also auch die St.-Paulus-Kirche mit.

Die Bewahrung der Schöpfung und damit einhergehend das Thema Artenschutz sind für die Langenhagener Gemeinde wichtige Themen. Direkt am Kirchturm leben bereits zahlreiche Wildbienen in einem großen Insektenhotel. Weitere Behausungen für Insekten bastelten die Kinder der Kinderkirche im Frühjahr; das Garten-Team sät und hegt zahlreiche bienenfreundliche Blumen auf dem Gemeinde-Grundstück.

Mit dem Einzug der Bienen geht die Kirche nun noch einen Schritt weiter: Die St.-Paulus-Honigbienen sind Botschafter für ihre wilden Verwandten, die Solitärbienen, die zunehmend in Not geraten. „Für die Bienen ist es in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden, Futter zu finden“, erklärt Hartmut Münch. „Vor allem der Verlust vieler Kleearten durch ein zu hohes Stickstoffangebot im Boden macht den Insekten zu schaffen.“ Der Standort auf dem Kirchengelände gefällt dem Imker: „Hier gibt es schon ein sehr gutes Angebot an Pflanzen und auch die Umgebung sieht nach einem guten Revier für Bienen aus.“, Allerdings fügt er auch eine Mahnung an: „So üppig das Futterangebot im Frühjahr ist, so karg kann es dennoch im Sommer ausfallen.“

Die St.-Paulus-Kirchengemeinde möchte ihre Bienenvölker auch zur Motivation für Gemeindemitglieder nutzen, die Garten und Balkon auf Insektenfreundlichkeit prüfen und bei Bedarf umstellen sollten auf Blumen mit ungefüllten Blüten, Spätblüher, Obstbäume und unaufgeräumte Ecken im Garten – Paradiese für Honig- und Solitärbienen. „Und wenn alle Gemeindemitglieder fleißig Blumen pflanzen, können wir uns im kommenden Jahr auch über St.-Paulus-Honig freuen“, sagt Pastor Dr. Frank Foerster.

Imker Hartmut Münch wird zukünftig regelmäßig an der St.-Paulus-Kirche vorbeischauen, nach den jungen Völkern sehen und sie zu gegebener Zeit auf den Winter vorbereiten. Aber auch Vorträge und Veranstaltungen mit Kita und Kinderkirche sind bereits Ideen für das Projekt „St. Paulus summt“, um Insekten und Menschen miteinander bekannt zu machen.

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