„Sie hat uns umgehauen“

Jugendliche aus dem Kirchenkreis zu Besuch bei der Landessuperintendentin

Gute Gespräche: Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr (Mitte) mit Maren Konradt und Ole Mewes. Foto: Fabian Gartmann
Gute Gespräche: Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr (Mitte) mit Maren Konradt und Ole Mewes. Foto: Fabian Gartmann

Der Sprengeljugendkovent der Evangelischen Jugend Hannover-Land tagte im November an einem für ihn ungewöhnlichen Ort: Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr hatte in die neue Landessuperintendentur am Friedrichswall in Hannover eingeladen. Mit dabei waren auch Maren Konradt und Ole Mewes als Vertreterin und Vertreter des Kirchenkreisjugendkonvents Burgwedel-Langenhagen. 

Aber was ist eigentlich der Sprengel- und was der Kirchenkreisjugendkonvent? Der Kirchenkreisjugendkonvent (KKJK) ist ein kirchenpolitisches Gremium mit Jugendlichen aus jeder der 18 Kirchengemeinden des Kirchenkreises sowie aus jedem „Verband eigener Prägung“ (christliche Jugendverbände) im Gebiet des Kirchenkreises. Die Bezeichnung „kirchenpolitisches Gremium“ höre sich zwar sehr trocken und unpersönlich an, das sei der KKJK aber gar nicht, sagt Ole Mewes:  „Wir sind eine Gemeinschaft von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die, wie eine Jugendgruppe in einer Gemeinde, Gegenwart und Zukunft unserer Kirche mitgestalten will.“ Im Kirchenkreisjugendkonvent werde beraten, welche Aktionen, Maßnahmen und auch Freizeiten von der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis organisiert werden sollen. Auch über die Verwendung von finanziellen Mitteln wird diskutiert. 

Aus der Mitte des Kirchenkreisjugendkonvents wurden Ole Mewes und Maren Konradt als Delegierte für den Sprengeljugendkonvent Hannover-Land gewählt. In diesem Gremium sind Jugendliche und junge Erwachsene aus allen Kirchenkreisen des Sprengels Hannover und des Amtsbereiches Nord-West des Stadtkirchenverbandes Hannover vertreten. Der Sprengeljugendkonvent diskutiert über Themen, die die Evangelische Jugend betreffen und fördert die Jugendarbeit im Sprengel. Meist tagt der Konvent in den Räumen des Kirchenkreisjugenddienstes Burgdorf. Für die letzte Sitzung in diesem Jahr stand dann die Landessuperintendentur als Tagungsort auf der Einladung.

Der Sprengeljugendkonvent im Sitzungssaal der neuen Landessuperintendentur. Foto: Fabian Gartmann
Der Sprengeljugendkonvent im Sitzungssaal der neuen Landessuperintendentur. Foto: Fabian Gartmann

Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr hatte die Delegierten zum gegenseitigen Kennenlernen an den Friedrichswall eingeladen. „Zu Beginn des Besuchs genossen wir alle erst einmal den Ausblick auf das Rathaus gegenüber und bestaunten den neuen Sitzungsraum“, erzählt Maren Konradt.

Nachdem dann die Formalien, die zu Beginn jeder Gremiensitzung anstehen, abgehakt waren, wurde die Zeit für eine ausführliche Vorstellungsrunde genutzt. Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung präsentierten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer drei besondere Aktionen oder Projekte aus der Jugendarbeit ihres jeweiligen Kirchenkreises. „Wir haben die seit einigen Jahren stattfindende Freizeit für junge Erwachsene, die einwöchige JuLeiCa-Schulung in Mardorf, die vor allem durch Ehrenamtliche geleitet wird, und die Gründung unseres Kirchenkreisjugendkonventes aus eigener Initiative vorgestellt“, erzählt Maren Konradt. Die Projekte waren zuvor gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des KKJK ausgewählt worden. 

Anschließend nutzte Petra Bahr die Gelegenheit, sich den Jugendlichen vorzustellen. „Es war richtig spannend, etwas über ihre Arbeit bei uns im Sprengel und auch über ihren Lebensweg zu erfahren“, sagt Ole Mewes. „Dieser Weg ist sicher nicht ganz typisch für eine Landessuperintendentin.“ Es sei ein gutes Gespräch über aktuelle Themen und Fragen entstanden – sowohl Petra Bahr als auch ihre Gäste stellten dabei viele Fragen. „Sie war in ihren Äußerungen sehr offen und man merkte schnell, dass sie eher ‚unsere‘ Sprache spricht als altes Kleriker-Deutsch“, stellten Maren Konradt und Ole Mewes übereinstimmend fest. Die Landessuperintendentin, die auch als Regionalbischöfin bezeichnet wird, habe sich gewünscht, dass die Berührungsängste zwischen Altem und Neuem endlich aufhören müssten. Es sollte selbstverständlich sein, dass sowohl gute Ideen der jungen Generation als auch alte Traditionen ihre Berechtigung haben. 

„Mit ihrer Energie und ihren Vorstellungen von der kurz- und langfristigen Zukunft unserer Kirche und der Welt hat Petra Bahr uns umgehauen“, erzählt Maren Konradt. „Sie kann mit Worten und der Begeisterung für ihre Arbeit Menschen motivieren, sich in die Gesellschaft einzubringen und für eine gute Zukunft einzutreten. Das ist eine Motivation, die von ihr selbst in einem kurzen Satz am besten zusammengefasst wurde: ‚Einfach machen!‘“

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