Raum für die Trauer um Sternenkinder
Gedenkfeier und Bestattung in Burgwedel am 23. August

„Wir möchten da sein für Menschen, die um ein Sternenkind trauern“, sagt Nadine Tepperwien, Bereichsassistentin im Kreißsaal des Klinikums Großburgwedel. Dabei spiele es keine Rolle, ob der Tod eines ungeborenen Kindes erst vor Kurzem geschehen sei oder vielleicht schon Jahre zurückliege – Sternenkinder hinterlassen Spuren im Herzen ihrer Eltern, manchmal bleiben diese Spuren ein Leben lang.
Sternenkinder werden Kinder genannt, die im Mutterleib sterben oder tot geboren werden und weniger als 500 Gramm wiegen. „Diese Kinder sind nicht bestattungspflichtig“, erklärt Jeannine Lüßmann, Inhaberin des Bestattungsinstituts Bamberg in Burgwedel. Seit 2018 bietet sie einmal jährlich gemeinsam mit ihrem Mann Dennis Lüßmann auf dem Kleinburgwedeler Friedhof Mühlenberg Bestattungen für die Sternenkinder an, die in den jeweils zurückliegenden zwölf Monaten im Klinikum Großburgwedel verstorben sind.

Gemeinsam mit Jeannine Lüßmann planen Diakonin Anna Thumser, evangelische Seelsorgerin im Klinikum Burgwedel, und Tina Fischer, bischöfliche Beauftragte für Begräbnisse und Mitarbeiterin der katholischen Kirchengemeinde St. Paulus in Burgwedel, die diesjährige Gedenkfeier für die Sternenkinder. „Wir wollen einen Ort zum Erinnern und Gedenken schaffen“, sagt Anna Thumser. „Einen Ort für alle Angehörigen und Zugehörigen, die ein Sternenkind im Herzen haben – egal, ob dieses Kind vor zwei Monaten oder vor zwei Jahren verstorben ist.“
Die Gedenkfeier findet am Samstag, 23. August, um 15 Uhr in der Kapelle des Kleinburgwedeler Friedhofes statt. Hier wird Raum sein zum Gedenken, für die Trauer und auch für Begegnung; mit Worten, Musik und Segen. Im Anschluss werden die Sternenkinder, die in den vergangenen zwölf Monaten in Burgwedel verstorben sind, gemeinsam bestattet. Hierfür gibt es eine eigene Grabstätte in Form von zwei Engelsflügeln, bepflanzt mit blühenden Stauden. Ein Gedenkstein für alle Sternenkinder bildet den Mittelpunkt; eine Bronzetafel mit Datum kennzeichnet den jeweiligen Bestattungsort.

Sowohl die Gedenkfeier als auch die Beisetzung sind für die Angehörigen und alle Teilnehmenden kostenfrei und unabhängig von ihrer Religion oder Konfession. Möglich ist dies durch die Unterstützung vieler örtlicher Betriebe und Einrichtungen: Das Bestattungsinstitut Bamberg spendete den Gedenkstein und trägt die Kosten für Gedenkfeier und Bestattung; die Kapellen- und Grabkosten übernimmt die Stadt Burgwedel. Unterstützung kommt auch von Organist Martin Schulte, der die Gedenkfeier musikalisch begleitet, und von Burgwedeler Betrieben, die für die Gestaltung der Grabanlage sorgen.
„Ihnen allen sind wir sehr dankbar, dass sie gemeinsam mit uns einen Ort schaffen für Angehörige, die sich Raum für ihre Trauer um ihr Sternenkind wünschen“, sagt Johanna Schmidt, die im Klinikum Großburgwedel für das Qualitätsmanagement verantwortlich ist. Wichtig ist ihr und den weiteren Organisatorinnen, dass dieser Ort einen schön gestalteten Rahmen für alle Angehörigen bildet – so, wie es in der Kapelle und auf dem Friedhof in Kleinburgwedel sein wird.