Ostersegen

Pastor Frank Foerster, St.-Pauluskirche Langenhagen

Statuen auf dem Dach des Petersdoms. By AngMoKio (Own work) [CC-BY-SA-3.0, GFDL or GFDL ], via Wikimedia
Statuen auf dem Dach des Petersdoms. By AngMoKio (Own work) [CC-BY-SA-3.0, GFDL or GFDL ], via Wikimedia

Letzten Mittwoch war ich in Rom. Auf dem Petersplatz fand die übliche Generalaudienz statt. Unter den Tausenden, die einmal den neun Papst sehen wollten, war auch unsere Studiengruppe aus Loccum. Wir waren Kirchenpädagogen, Lehrerinnen, Gemeindeglieder, alle evangelisch und auf kunstgeschichtlicher Fahrt zu den Kirchen Roms. Trotzdem wollten auch wir erleben, wie es ist, wenn der Papst vor dem Petersdom den Segen spendet. Als Franziskus erschien, nahm er sich viel Zeit, die Menschen auf dem Platz zu begrüßen. Das Vaterunser sprachen wir nachher alle gemeinsam, ob evangelisch oder katholisch, auf deutsch oder italienisch. Bei unseren Kirchenbesuchen sahen wir altchristliche Basiliken mit goldenen Mosaiken, bewunderten religiöse Kunstwerke in Renaissancekirchen und staunten über barocke Kirchenbauten in verwirrender Buntheit. Wir sahen auch die neueren schlichten Kirchen der Anglikaner und Lutheraner. Vieles war uns neu und fremd, anderes vertraut. Wir merkten: Kunst hat manchmal eine sehr verbindende Sprache. Wenn zum Beispiel auf einem Mosaik des 9. Jahrhunderts der Apostel Paulus dargestellt ist, wie er eine Gläubige zu Christus führt, dürfen wir uns heute ebenso angesprochen fühlen wie die Gläubigen damals. Auch wir dürfen zu Christus kommen. Über alles hinweg, was uns trennen könnte, verbindet der Glaube. Jesus Christus, Sohn Gottes, ist auferstanden. Er ist nicht im Tod geblieben, sondern hat für uns alle das neue Leben gebracht.

An Ostern feiern wir es in unseren Kirchen. Ob in der St.-Pauluskirche hier oder im St. Petersdom dort in Rom. Auch wir dürfen uns durch Christus zuführen lassen zum neuen Leben. Gestärkt und getrost können wir das Alltagsleben gestalten und uns den Menschen um uns zuwenden. Der Ostersegen gilt uns allen. Auch jener, den am Sonntag der römische Papst „urbi et orbi“, für die Stadt und alle Welt, aussprechen wird.

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