Neu, wirksam und übertragbar …

Kirchlicher Zukunftsprozess nimmt Fahrt auf

Fundraising-Beauftragte Anke Kappler führt gemeinsam mit Lukas Hintze Interviews zur kirchlichen Zukunft.
Fundraising-Beauftragte Anke Kappler führt gemeinsam mit Lukas Hintze Interviews zur kirchlichen Zukunft .

Der Zukunftsprozess, den die hannoversche Landeskirche Ende des vergangenen Jahres an den Start brachte, tritt in eine neue Phase: In 26 von insgesamt 48 evangelisch-lutherischen Kirchenkreisen beginnen in den nächsten Tagen 28 sogenannte Multiplikator*innen damit, Initiativen und Aktivitäten aufzuspüren, die die Kirche der Zukunft bereits in den Blick genommen und erste Schritt in diese Richtung getan haben. Auch der Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen ist dabei: Hier sind Fundraiserin Dr. Anke Kappler und Lukas Hintz, Theologiestudent aus Münster, in der kommenden Woche unterwegs, um Gespräche zu führen.

„Von Montag bis Mittwoch werden wir in etwa zwei Dritteln der Gemeinden in unserem Kirchenkreis Interviews führen“, berichtet Anke Kappler. „Die weiteren Gemeinden werden dann in den nächsten Wochen folgen.“ Eingeladen zu den Interviews sind beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende; Ziel ist es, möglichst vielfältige Perspektiven auf die Zukunft der Kirche wahrzunehmen.

Die 26 Multiplikator*innen, die in den kommenden Tagen ausschwärmen werden, kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen kirchlicher Arbeit: Unter ihnen befinden sich eine Kirchenvorsteherin, ein Superintendent, Anke Kappler als Fundraising-Beauftragte, Diakon*innen, Öffentlichkeitsarbeitsbeauftragte und Pastor*innen. Das Koordinierungsteam des Zukunftsprozesses, das sogenannte ZP-Team, stellt ihnen einen Fragen- und Kriterienkatalog zur Verfügung und vernetzt die Mitarbeitenden untereinander. Am Ende der Recherche sollen alle Informationen in eine neue digitale Beteiligungsplattform einfließen, die im Frühherbst online gehen wird. Auf ihr können sich dann, auch außerhalb von Kirchengemeinden, alle Interessierten beteiligen.

Aufgabe der Multiplikator*innen ist es, wegweisende und beispielhafte Diskurse, Konzepte und Vorgehensweisen einzusammeln und an das ZP-Team weiterzugeben. Aufspüren wollen sie aber auch solche Ideen, die bislang an Barrieren gescheitert sind – unter anderem an Verordnungen oder Vorgaben, deren Änderung im Verantwortungsbereich der Landeskirche liegt. „Interessant ist alles, was neu, wirksam und übertragbar ist“, heißt es dazu aus dem Team.

Im weiteren Verlauf des Zukunftsprozesses soll es solche Rundreisen durch die Kirchenkreise immer wieder geben. Darüber hinaus steht, unabhängig von kirchlichen Strukturen, allen Interessierten die Beteiligung offen: Jede*r kann sich per E-Mail an zukunftsprozess@evlka.de einbringen. Weitere Informationen gibt es auf der vorläufigen Webseite des Zukunftsprozessteams: https://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/zukunft/Zukunftsprozess-Team-ist-komplett

Was ist der Zukunftsprozess?

Die Umfeldbedingungen und Ressourcen für Kirche ändern sich rapide, sodass sich in vielen kirchlichen Arbeitsbereichen die Frage stellt, wie die Kirche hier künftig ihren Auftrag erfüllen kann. Vor diesem Hintergrund finden in der hannoverschen Landeskirche schon jetzt viele regionale und lokale Zukunftsprozesse statt, die aber noch besser miteinander vernetzt werden könnten. Der Zukunftsprozess, den die Landessynode, das Kirchenparlament der Landeskirche Hannovers, im November 2021 beschlossen hat, hat daher auch die Aufgabe, Mitarbeitende miteinander zu vernetzen und sie zu motivieren, sich gemeinsam auf die Suche zu machen. Darüber hinaus soll eine Beteiligung aus allen Richtungen – auch nichtkirchlichen, ermöglicht werden.

Das Zukunftsprozess-Team, das im Juni 2022 seine Arbeit aufgenommen hat, bildet die kommunikative Schnittstelle in dieser großen Suchbewegung. Das Team identifiziert Handlungsfelder, vernetzt Beteiligte, lernt von Beispielen, forscht mit Hilfe von Teams, koordiniert Denklabore und gestaltet Veränderungsprozesse. Die Ergebnisse fließen dann ein in grundlegende Entscheidungen, die die Landessynode im Herbst 2024, zum Ende des aktuellen Zukunftsprozesses, treffen wird.

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