Jugendliche Euphorie und die Gremienarbeit

Synode verweist Ergebnisse der Jugendsynode an den Jugendausschuss

Niklas Kleinwächter, Jugendsynodaler aus der Emmaus-Kirchengemeinde.
Niklas Kleinwächter, Jugendsynodaler aus der Emmaus-Kirchengemeinde.

Erstmals tagte Ende November die Jugendsynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers: 76 gewählte Jugendsynodale kamen mit den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern der Landessynode im Stephansstift in Hannover zusammen. Unter den Jugendsynodalen war auch Niklas Kleinwächter aus der Emmaus-Kirchengemeinde Langenhagen.

Workshops und Plenarsitzung der Jugendsynode standen unter der Überschrift „Kirche lebt vom Ehrenamt – wovon leben Ehrenamtliche in der Kirche?“ Bernd Rossi, stellvertretender Vorsitzender des Jugendausschusses der Landessynode, erklärte dazu, dass die Jugendsynode ein Startschuss sei: „Danach geht es erst richtig los. Die Themen, die wir im November formuliert haben, sind Grundlage für Beschlüsse und können zu verbindlichen Kirchengesetzen führen.“

Niklas Kleinwächter, der während der Jugendsynode in der Arbeitsgruppe „Kommunikation und Transparenz“ mitarbeitete, zog im Anschluss an die Synode ein durchwachsenes Fazit: „Die Gespräche mit den Synodalen haben mich darin bestätigt, dass das Ganze mehr war als ein Alibi-Event nach dem Motto ‚Wir machen was mit Jugend‘ – die Einblicke in unsere Perspektive wurden sehr gerne wahrgenommen.“ Die Veranstaltung selbst sei interessant und schön gewesen, die Ergebnisse hätten ihn allerdings enttäuscht: „Die Ergebnisse der Jugendsynode wurden nicht, wie geplant, noch während der aktuellen Herbstsynode in echte Synodenbeschlüsse gefasst, stattdessen wurde alles en bloc an den Jugendausschuss zur weiteren Bearbeitung delegiert.“ Diese Delegation an den Ausschuss degradiere die in der Jugendsynode bearbeiteten Themen zu reinen Jugendthemen, was der Sache nicht gerecht werde, bemängelt Niklas Kleinwächter. Jugendliche Euphorie und kirchenpolitische Gremienarbeit ließen sich wohl doch nicht so einfach unter einen Hut bringen, vermutet der Jugendsynodale und befürchtet, dass die mit großem Engagement bearbeiteten Themen im Sande verlaufen könnten.

Drei Kernforderungen formulierte die Arbeitsgruppe „Kommunikation und Transparenz“ während der Jugendsynode: das WLAN in kirchlichen Gebäuden voranbringen; die digitale Kommunikation im kirchlichen Kommunikationskonzept berücksichtigen; Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit in der Aus- und Fortbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen implementieren. „Darüber hinaus haben wir angeregt, dass es in allen Kirchenkreisen Stellen für die Öffentlichkeitsarbeit geben sollte und dass wir uns eine landeskirchliche Präsenz in Social Media wünschen“, berichtet Niklas Kleinwächter weiter. Diese Themen seien allerdings nur begrenzt konsensfähig, schränkt der Jugendsynodale aus Langenhagen ein.

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