Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Informationen und Gespräch vor dem Diakonischen Beratungszentrum
In Deutschland findet an fast jedem Tag ein Femizid statt, tötet alle zwei Tage ein Mann seine (Ex-)Partnerin, erleben 63 Prozent der politisch engagierten Frauen digitale Gewalt, empfinden 90 Prozent der jungen Frauen starke bis extreme Angst, wenn sie nachts unbekannten Männern begegnen (Quelle: https://unwomen.de/orange-the-world/). Täglich mehr als 140 Frauen und Mädchen werden in Deutschland Opfer einer Sexualstraftat; die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.
Vor dem Hintergrund der massiven weltweiten Gewalt gegen Frauen und Mädchen gibt es seit 1981 den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“. Ins Leben gerufen wurde er von lateinamerikanischen Aktivistinnen; 1999 erkannten die Vereinten Nationen den Aktionstag offiziell an. In jedem Jahr wird er am 25. November begangen, oft unter dem Titel „Orange Day“. Die Farbe Orange steht symbolisch für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen.
Im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen wird das Diakonische Beratungszentrum Burgwedel am 25. November aktiv: Kirchenkreissozialarbeiterin Jessica Kind und Ehrenamtskoordinatorin Franka Grapentin werden von 10 bis 12 Uhr vor dem Beratungszentrum (Im Mitteldorf 3 in Großburgwedel) für Gespräche zur Verfügung stehen. „Wir werden dabei auf Häufigkeit und Arten der Häuslichen Gewalt in der Region Hannover aufmerksam machen“, erklärt Jessica Kind. Auch Infomaterial zu Frauenrechten und zur Unterstützung in der Prozessbegleitung in Fällen Häuslicher Gewalt wird zur Verfügung gestellt; dazu gibt es einen Becher Kaffee oder Tee.
„Ein Angebot gibt es auch für Menschen, die vielleicht gerade nicht reden wollen“, sagt Jessica Kind. „Wir werden eine Gebets- oder auch Klage-Wand bereithalten, wo diese Menschen sich äußern können.“ Verschiedene Gebetsanfänge laden dazu ein: „Gott, du kennst unsere Angst. Wir bitten dich für alle, die in Angst leben … Gott, du kennst unsere Ohnmacht. Wir bitten dich für alle, die an ihrer Ohnmacht leiden … Gott, du kennst unsere Resignation. Wir bitten dich für alle, die kaum noch etwas erwarten … Hilf uns, mutig zu sein und selbstbewusst, weil da immer eine andere ist, die uns ermutigt.“
Nach 12 Uhr werden vor dem Diakonischen Beratungszentrum weiterhin Angebote zum Mitnehmen bereitliegen. Am Nachmittag ab 17 Uhr wird Gewalt gegen Frauen und Mädchen in ihren verschiedenen Formen dann auch Thema beim Frauentreff im Beratungszentrum mit Franka Grapentin und Laura Schmidt sein.
