Immer in Bewegung, Gleichgewicht und Verbindung

Lebensberatungsstelle Langenhagen feierte ihren 30. Geburtstag

Marie Klug, Leiterin der Lebensberatungsstelle, freute sich über die Glückwünsche von Dirk Jonas (von links), Christine Koch-Brinkmann, Mirko Heuer und Roland Levin. Foto: Andrea Hesse

Auf drei Jahrzehnte engagierter Beratungsarbeit kann die Lebensberatungsstelle in Langenhagen zurückblicken: 1994 wurde eine Vereinbarung zwischen dem damaligen Kirchenkreis Hannover-Nord und der Stadt Langenhagen geschlossen, und im Oktober desselben Jahres ging die Einrichtung in evangelischer Trägerschaft mit vier Mitarbeitenden an den Start. 30 Jahre später, im November 2024, wurde jetzt der runde Geburtstag im Gemeindehaus der Emmaus-Kirchengemeinde gefeiert.

Marie Klug, Leiterin der Lebensberatungsstelle, wies in ihrer Begrüßung der Gäste auf ein Mobile hin, das sich am Mikrofonständer leise bewegte. Ähnlich wie dieses Mobile bestehe auch das Team der Lebensberatungsstelle aus vielen einzelnen Teilen, die immer in Bewegung, immer im Gleichgewicht und immer in Verbindung blieben.

Vieles habe sich in den zurückliegenden 30 Jahren verändert, so Klug; eines aber sei gleichgeblieben: „Es geht immer darum, die Einzigartigkeit jeder Klientin und jedes Klienten wahrzunehmen und ihre oder seine Ressourcen und Kompetenzen zu stärken.“ Sie sei sicher, so Klug weiter, dass das Team mit all seinen Stärken auch in den kommenden Jahren im Gleichgewicht bleiben werde. Für die Ermöglichung der Arbeit dankte sie dem evangelischen Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, der Stadt Langenhagen und der Region Hannover.

Bewegung gab es immer: Über die Jahre vergrößerte sich das Team der Lebensberatungsstelle. Foto: Andrea Hesse

Mit einer Art Zeitstrahl stellte Miriam Temme, stellvertretende Leiterin der Lebensberatungsstelle, die Mitarbeitenden vor. Begonnen wurde die Reihe von Beraterin Martina Ücker, die bereits 1994 zum Gründungsteam gehörte. Nicht einmal zwei Jahre später kam Ilona Sprengel ins Sekretariat und ins Team der Lebensberatungsstelle – dass sie dort noch immer gerne ist, war ihr anzusehen.

Lebensberatungsstellen seien Seismographen der Gesellschaft und hätten große Bedeutung für die konkrete Hilfe für Menschen vor Ort, erklärte Langenhagens Bürgermeister Mirko Heuer in seinem Grußwort. Roland Levin, Leiter des Fachbereichs Jugend bei der Region Hannover, blickte auf die Entwicklung der Beratungsarbeit in den vergangenen 30 Jahren zurück und äußerte seine Sorge vor der Zukunft: Es sei bitter, dass die Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Familien mit Beratung zu den freiwilligen kommunalen Leistungen gehöre. Gemeinsam mit den Kommunen habe die Region auf diesem Feld noch einige dicke Bretter zu bohren.

Für Heiterkeit sorgte Christine Koch-Brinkmann, Leiterin der Fachstelle für Psychologische Beratung des Zentrums für Seelsorge und Beratung in Hannover. Sie hatte in den Unterlagen der Fachstelle eine Notiz zur Lebensberatungsstelle Langenhagen vom Dezember 1994 gefunden: „Ein Computer ist vorhanden. Über die zweckmäßige Nutzung wird noch nachgedacht.“ Ihr sei es wichtig, auch im kirchlichen Zusammenhang immer wieder auf die Lebensberatung zu schauen und wahrzunehmen, wie Seelsorge und Beratung einander ergänzen, betonte Koch-Brinkmann.

Vor dem Gang zum Buffet und einem anschließenden Fachvortrag von Dr. Wolfgang Dillo hatte Superintendent Dirk Jonas das letzte Wort: „Ich wünsche euch Segen. Wenn auf etwas Segen liegt, wie man so sagt, dann ist etwas gut oder wird wieder gut; dann hilft eine oder einer dabei, dass es wieder gut wird.“

Stichwort Lebensberatungsstelle

Die Lebensberatungsstelle in Langenhagen ist eine Einrichtung des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen in Kooperation mit der Stadt Langenhagen und der Region Hannover. Bereits seit 1994 bietet das Team im Stadtzentrum an der Ostpassage 11 qualifizierte Lebens- und Paarberatung an; seit 2016 gibt es zusätzlich die Familien- und Erziehungsberatung im Stadtteil Wiesenau an der Ringstraße 4.

Das multiprofessionelle Team berät Menschen in schwierigen Lebenssituationen – ganz unabhängig von ihrer Religions- oder Konfessionszugehörigkeit. Dabei kann es um Schwierigkeiten in Familie, Schule, Ausbildung oder Beruf gehen, um Erziehungsfragen oder belastete Eltern-Kind-Beziehungen, um Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen, Partnerschafts- oder Beziehungsprobleme oder auch seelische Belastungen wie Ängste oder depressive Stimmungen. Auch die Beratung in krisenhaften Lebenssituationen und die Begleitung in Sinn- und Existenzfragen gehören zum Angebot der Lebensberatungsstelle. Ein spezielles Angebot ist die kostenlose und vertrauliche Beratung von Jugendlichen.

Zusätzlich zur Beratung von Einzelpersonen oder Paaren hält die Lebensberatungsstelle auch Gruppenangebote bereit: eine Trauergruppe, das Fortbildungsprogramm „Kinder im Blick“ für Eltern und die „Mutmachgruppe mit Leo Löwe“ für Kinder.

Grundsätzlich kann jede und jeder Ratsuchende sich an die Lebensberatungsstelle in Langenhagen wenden. Alle Kontakte und Gespräche, die hier im Rahmen einer Beratung geführt werden, unterliegen der Schweigepflicht. Wer Kontakt zu den Beraterinnen und Beratern aufnehmen möchte, erreicht die Beratungsstelle montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 15 bis 17 Uhr unter 0511 723804. Eine Offene Sprechstunde, in der Ratsuchende ohne Anmeldung ein Kurzgespräch mit einer Beratungskraft führen können, wird mittwochs von 16 bis 17 Uhr in der Ostpassage 11 angeboten. Weitere Informationen gibt es auf www.lebensberatung-langenhagen.de.

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