„Habt Vorrat ihr genug?“
Landesbischof Ralf Meister predigt in der Ludwig-Harms-Kirche in Fuhrberg

Ludwig Harms, Gründer der Hermannsburger Missionswerke, war im Jahr 1967 Namenspate der Kirche in Fuhrberg, die damals durch Landesbischof Hanns Lilje nach einer umfangreichen Renovierung erneut geweiht wurde. 47 Jahre später kam jetzt wiederum ein Landesbischof in die kleine Fachwerkkirche unter alten Eichen: Nach einer Einladung von Pastor Enno Junge predigte Ralf Meister am Sonntag in der Ludwig-Harms-Kirche und nahm sich anschließend Zeit für Begegnung und Gespräch im Gemeindehaus. Dietrich Dobrodt, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, begrüßte den Gast im Gottesdienst und lud ihn ein, Fuhrberg für ein paar Stunden als Wahlheimat zu betrachten.
„Habt Vorrat ihr genug, ihr meine Augen, für einen Winter, lang und weiß und grau?“ Mit diesen beiden Zeilen eines Gedichtes des Theologen und Lyrikers Albrecht Goes leitete Landesbischof Ralf Meister seine Predigt ein. Bezug nehmend auf die Äcker, Wälder und Wiesen rund um Fuhrberg schlug er den Bogen vom Füllen der Speicher für einen langen Winter hin zu den inneren Schätzen, die nicht selbst angehäuft sondern nur empfangen werden könnten. Das von Gott Empfangene – „dies Asternrot, dies weiche Lila, dies späte Gelb, dies herbstlich klare Blau“ wie Albrecht Goes es ausdrückt – könne seine Wirkung jedoch nur entfalten, wenn es geteilt werde; nur das Teilen der empfangenen Liebe mache den Menschen frei von dem Zwang, alles besitzen zu wollen. Wunderbar passte dazu das Eingangslied des Chores EnCanto, der „Ein Leben mit offenen Armen“ anstimmte.
Gemeinsam mit Pastor Enno Junge verabschiedet Ralf Meister die Gottesdienstbesucher. Foto: Andrea Hesse
Im Anschluss an den Gottesdienst verabschiedeten Ralf Meister und Pastor Enno Junge die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes an der Kirchentür; viele von ihnen ließen sich gerne noch ins Gemeindehaus einladen, um miteinander und mit dem Landesbischof ins Gespräch zu kommen. Das großartige Buffet, für das die Gemeinde gesorgt hatte, fand dabei viel Zuspruch.