Fachkompetenz für einen sensiblen Bereich

Bissendorfer Krippenerzieherin erwirbt das DELFIplus-Zertifikat

Die Kinder der Krippengruppe im Güldenen Winkel mit ihren Erzieherinnen Heike Stöver (von links), Bärbel Fortmüller, Nadine Häusler und Birgit Wiese. Foto: Andrea Hesse
Die Kinder der Krippengruppe im Güldenen Winkel mit ihren Erzieherinnen Heike Stöver (von links), Bärbel Fortmüller, Nadine Häusler und Birgit Wiese. Foto: Andrea Hesse

Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung, war aber dennoch gerne bereit, viel Freizeit in die Fortbildung zu investieren: Birgit Wiese, Erzieherin in der Kindertagesstätte der Bissendorfer St.-Michaelis-Kirchengemeinde im Güldenen Winkel, hat in diesem Frühjahr ihr DELFIplus-Zertifikat erworben. Die Urkunde, die sie dazu erhalten hat, bescheinigt ihr Fachkompetenz in der Betreuung von Kindern bis zu drei Jahren – zusätzliche Fachkompetenz müsste es eigentlich heißen, denn Birgit Wiese ist ohnehin ausgebildete Erzieherin.

„Die Arbeit in einer Krippengruppe bedeutet eine ganz andere Herausforderung als die in einer Kitagruppe mit älteren Kindern“, sagt Birgit Wiese. Zu dieser Herausforderung gehören die besonders schnell aufeinander folgenden Entwicklungsschritte von Kindern unter drei und ihr starkes Bedürfnis nach enger Bindung und körperlicher Nähe. „Die Krippe ist ein besonders sensibler Bereich, in dem auch Vertretungen nur von Mitarbeiterinnen übernommen werden, die den Kindern vertraut sind“, erklärt Heike Eggers, Leiterin der Kita. Die DELFIplus-Fortbildung helfe Erzieherinnen auch dabei, das Verhältnis von Professionalität, Nähe und Distanz auszubalancieren und zu reflektieren.

Ein Schild neben der Eingangstür bescheinigt dem Team der Kita Fachkompetenz für die Arbeit mit Kindern unter drei. Foto: Andrea Hesse

Vier Erzieherinnen sind in der Krippengruppe der evangelischen Kita in Bissendorf tätig; drei von ihnen haben bereits das DELFIplus-Zertifikat erworben. Die berufsbegleitende Langzeitfortbildung für pädagogische Fachkräfte wird vom Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen finanziert; sie dient der Qualitätssicherung in den Kindertagesstätten des Kirchenkreises und der Kirchengemeinden. Entwickelt wurde die Fortbildung an der Evangelischen Familienbildungsstätte Celle; dort flossen religionspädagogische Ansätze ebenso wie Erfahrungen der Familienbildungsstätten in das Konzept ein. „Die Fortbildung für Fachkräfte ist notwendig, weil die Arbeit mit unter dreijährigen Kindern in der Regel nicht Bestandteil der Erzieherinnenausbildung war“, sagt Heike Eggers.

An sieben Wochenenden hat Birgit Wiese in den zurückliegenden zwölf Monaten insgesamt 103 Unterrichtsstunden für DELFIplus absolviert; hinzu kamen das Schreiben einer Hausarbeit und ein Kolloquium. Theoretische und praktische Inhalte prägten die Ausbildung; unter anderem standen der Einfluss der vorgeburtlichen Zeit und die psychomotorische Entwicklung der Null- bis Dreijährigen auf dem Lehrplan, darüber hinaus auch die Gestaltung der Beziehung zu den Eltern. „Eine hochwertige Krippenpädagogik ist davon abhängig, eine gute Beziehungsqualität zu erreichen; das bezieht sich sowohl auf die Beziehung zum Kind als auch auf die zu den Eltern“, erklärt Heike Eggers.

„Wir sind sehr froh darüber, dass der Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen die Fortbildung unserer pädagogischen Fachkräfte finanziert“, sagt die Kitaleiterin weiter. „Das macht es uns möglich, unserem hohen Anspruch an die Qualität unserer Arbeit gerecht zu werden.“

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