„Es fällt mir schwer, in den Ruhestand zu gehen“

Kindertagestätte St. Martini verabschiedete ihre Leiterin Beate Przybilla

Beate Przybilla (Mitte) wurde von der stellvertretenden Leiterin Christa Müller (rechts) und der früheren Brelinger Pastorin Debora Becker (hier mit Tochter Hella) in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Friedrich Bernstorf
Beate Przybilla (Mitte) wurde von der stellvertretenden Leiterin Christa Müller (rechts) und der früheren Brelinger Pastorin Debora Becker (hier mit Tochter Hella) in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Friedrich Bernstorf

Einen Abschied, der beiden Seiten nicht leichtfiel, gab es jetzt, kurz vor Ferienbeginn, in der Kindertagesstätte St. Martini in Brelingen: Mitarbeitende und Kinder verabschiedeten ihre Leiterin Beate Przybilla in den Ruhestand.

„Es fällt mir schwer, in den Ruhestand zu gehen“, gestand Przybilla, als mehrere Kinder aus ihrer Kita sie zu einer bunt dekorierten Bank begleiteten, von wo aus sie ihre Verabschiedung genießen sollte. „Ich gehe jetzt zu anderen Kindern, zu meinen Enkelkindern“, hatte sie allen Kindern in den drei Gruppen der Kita zuvor erläutert.

„Wir werden Sie vermissen“, betonte Susanne Arasin als Vertreterin des Fördervereins der Kindertagesstätte. Beate Przybilla habe ihre Aufgabe großartig gemeistert und immer wieder Fingerspitzengefühl und eine gewisse Leichtigkeit bewiesen, um die Interessen der Eltern, der Mitarbeitenden und des Fördervereins unter einen Hut zu bekommen. Ihr Hauptaugenmerk habe aber immer den Kindern gegolten, die Leidenschaft für ihren Beruf sei immer zu spüren gewesen. Als ein Geschenk, das bleibe und wachse, überreichte der Förderverein einen Gutschein für einen Baum im Ereignis-Park in Brelingen.

Von ihrem Team erhielt Beate Przybilla einen mit vielen bunten Schmetterlingen dekorierten großen Sommerflieder für den Garten. Die Kolleginnen überraschten ihre Chefin mit mehreren Liedern, die sie zuvor mit den Kindern geübt hatten, mit dem Besuch der früheren Brelinger Pastorin Debora Becker und mit Musik von der Drehorgel. Eine offizielle Verabschiedung durch die Kirchengemeinde Brelingen und den Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, der Träger der Kindertagesstätte ist, findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.

Die Mitarbeitenden der Kita St. Martini Brelingen nahmen ihre bisherige Chefin Beate Przybilla (auf der Bank) in die Mitte. Foto: Friedrich Bernstorf
Die Mitarbeitenden der Kita St. Martini Brelingen nahmen ihre bisherige Chefin Beate Przybilla (auf der Bank) in die Mitte. Foto: Friedrich Bernstorf

Sechs Jahre lang leitete Beate Przybilla die Kindertagesstätte St. Martini Brelingen. Dies sei zwar der kürzeste Einzelabschnitt ihrer beruflichen Laufbahn gewesen, stellte sie fest, dafür aber ein sehr intensiver. Przybilla machte die Kindertagesstätte zur Sprach-Kita, führte die Lernwerkstatt ein und ermöglichte den Mitarbeitenden die Teilnahme an verschiedenen Fortbildungen. Darüber hinaus wurden auch Aufgaben in der Ganztagsschule in Brelingen übernommen. „Ohne unser Team wäre das alles nicht möglich gewesen“, betonte die scheidende Kita-Leiterin.

Beate Przybilla hatte nach ihrer Schulzeit eine Ausbildung zur Verwaltungs-Fachangestellten absolviert und ging anschließend in Elternzeit, um sich ihren vier Kindern zu widmen. In diesen 16 Jahren gründete sie einen Spielkreis, wurde dessen Leiterin und entdeckte ihre Liebe zum Erzieherinnenberuf. 1993 begann sie die Ausbildung zur Erzieherin, arbeitete in der evangelischen Kindertagesstätte am Kranichweg in Bissendorf, absolvierte eine Zusatzausbildung zur Heilpädagogischen Fachwirtin und wurde stellvertretende Leiterin am Kranichweg. Im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt übernahm sie anschließend für zwölf Jahre die Leitung der dortigen Kindertagesstätte, die sie als Kind selbst besucht hatte. 2016 folgte dann der Wechsel in die Leitung der Brelinger Kita. Mit einigen Wochenstunden bleibt sie der benachbarten Ganztagsschule auch weiterhin verbunden; ihre Nachfolge als Leiter der Kindertagesstätte tritt nach den Sommerferien Peter Stoevesand an. Er leitet bisher einen Hort in Isernhagen.

„Man muss den Kindern einen guten Weg zeigen, der neben Höhen auch Tiefen haben kann“, sagt Beate Przybilla. „Kinder brauchen viel Zuspruch, sie müssen ernst genommen und wertgeschätzt werden und dürfen mit ihren Sorgen nicht allein gelassen werden.“

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