Eintauchen in die Wasserwelt
Brelinger Mittelchor zog das Publikum in seinen Bann
Wasser ist Leben spendende Grundlage unserer Existenz. Wasser zieht sich vom Anfang der Schöpfungsgeschichte bis hin zur Taufe Jesu durch die Bibel. In der Wassermusik von Daniel Stickan dient das Wasser auch als starkes und helfendes Symbol für die Dreieinigkeit Gottes.
Diesem schwer fassbaren Thema näherten sich die 18 Jugendlichen des Mittelchores St. Martini Brelingen zwischen den Sommerferien und Anfang November auf ganz eigene Art und Weise und erschlossen es musikalisch für sich. Anlass dazu war die Einstudierung einer szenischen Kantate von Daniel Stickan, die sich mit der Schöpfung und dem Mysterium der Trinität befasst.
Während einer Chorfreizeit ging es nicht allein um die Musik, vielmehr entwickelten die Jugendlichen im Alter von zwölf und 13 Jahren auch eigene Texte und Spielszenen. Diese wurden in das Stück eingearbeitet und ergänzten so Texte aus der Schöpfungsgeschichte, aus den Evangelien, aber auch von Dichtern wie Johann Wolfgang von Goethe, Rainer Maria Rilke und Matthias Claudius.
Bei der Aufführung der Kantate in der voll besetzten Auferstehungskirche in Elze zeigten sich dann die Früchte jahrelanger, kontinuierlicher Chorarbeit in Brelingen, beginnend mit den Kinderchören. Der daraus erwachsene Mittelchor ließ das Publikum auf beeindruckende Weise in die „Wasserwelt“ der Kantate eintauchen. Durch szenische Elemente, stimmige Choreografien und ein schlichtes, aber alle Sinne ansprechendes Bühnenbild zog der Chor das Publikum in seinen Bann. Unterstrichen wurden die Stimmungen der einzelnen Abschnitte der Kantate durch ein dezentes Lichtkonzept. Besonders beeindruckend aber waren die Ernsthaftigkeit, die Konzentration und die chorische Gesamtleistung der Jugendlichen, die die atmosphärische Grundstimmung des Stückes und Stickans Kompositionsstil mit Elementen der Minimal Music wunderbar transportierten.
Ergänzt wurde der Chorklang durch den Einsatz verschiedener Geräuscherzeuger, die von den Chormitgliedern selbst gespielt wurden. Einfühlsam begleitet und getragen wurde der Chor durch Hans-Jürgen Weiß am Klavier, Jörg Eikemeier an der Orgel und Carlo Schreiber sowie Claas Wuttig an den verschiedenen Percussion-Instrumenten. Unter der Gesamtleitung von Sabine Kleinau-Michaelis wurde der Nachmittag für alle Beteiligten und das Publikum zu einem eindrucksvollen Konzerterlebnis, das mit starkem Applaus belohnt wurde. Quelle: Elisabeth Sacht