Einsatz für die Demokratie

Neuer Referent für jugendpolitische Bildung im Kirchenkreis

Dagmar Stoeber (von links), Anne Basedau, Sabine Preuschoff, Dirk Jonas, Luis Beimfohr, Niklas Kraemer, Thomas Schlichting und Daniel Küchenmeister freuen sich über den gelungenen Projektstart. Foto: Stefan Heinze

Jugendliche und junge Erwachsene sind in der Gesellschaft zunehmend gefordert, sich zu populistischen und rechtsextremen Äußerungen zu verhalten. „Es geht um die Frage, wo sie sich als Christinnen und Christen dabei positionieren und wie sie ihre Überzeugungen im Dialog mit Andersdenkenden auch zum Ausdruck bringen können“, sagen Anne Basedau, Kirchenkreisjugenddiakonin des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen, und ihre Amtskollegin im Kirchenkreis Burgdorf, Dagmar Stoeber. Die Kirchenkreise Burgdorf und Burgwedel-Langenhagen haben daher auf Initiative ihrer beiden Kirchenkreisjugendkonvente einen Referenten für jugendpolitische Bildung eingestellt. Niklas Kraemer hat die Aufgabe im August übernommen.

Den Anstoß, etwas für die jugendpolitische Bildung zu tun, hatten die Kirchenkreisjugendkonvente schon im Jahr 2021 gegeben. „Jetzt ist das Thema aktueller denn je“, sagt Luis Beimfohr, Vorsitzender des Kirchenkreisjugendkonventes Burgwedel-Langenhagen, heute.

Auch wenn kirchliches Engagement beim Thema „Politik“ in der Gesellschaft manchmal kritisch kommentiert wird, stießen die Initiator*innen bei ihren Kirchenkreisleitungen auf offene Ohren. „Es ist eine Aufgabe der Kirche, sich für die Demokratie einzusetzen“, sagt Sabine Preuschoff, Superintendentin des Kirchenkreises Burgdorf, und ihr Kollege Dirk Jonas (Burgwedel-Langenhagen) ergänzt: „Man muss nur die Bergpredigt im Neuen Testament lesen – politischere Texte gibt es kaum.“

Jonas und Preuschoff sind froh, dass es gelungen ist, die befristete volle Stelle für acht Jahre zu sichern. Von den für diese Zeit notwendigen Kosten in Höhe von rund 650.000 Euro schultern die beiden Kirchenkreise gemeinsam mit 240.000 Euro. Den übrigen Betrag teilen sich die Heinrich-Dammann-Stiftung und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers. „Das Besondere war der Impuls aus der Jugendverbandsarbeit. Das war vorbildlich“, sagt Daniel Küchenmeister, Pastor und Referent für die Fördermittel „Räume“ und „Jugendarbeit stärken“ der Landeskirche.

Die Heinrich-Dammann-Stiftung fördert hauptsächlich zukunftsweisende, partizipative Jugendarbeit im ländlichen Raum mit vernetzendem Charakter, die auch die Selbstwirksamkeitserfahrung von Jugendlichen stärken soll – also genau solche Projekte wie das der jugendpolitischen Bildung der beiden Kirchenkreise. Es gehe darum, „sich vernünftig gegen lautstarke Hetze wehren zu können“, begründete Geschäftsführer Thomas Schlichting das Engagement der Heinrich-Dammann-Stiftung. Neben der finanziellen Unterstützung habe die Stiftung auch die Entwicklung des Projektes sehr konstruktiv begleitet, betont Luis Beimfohr.

Jugendliche und junge Erwachsene in den Kirchenkreisen können von der Arbeit des neuen Referenten Niklas Kraemer schon sehr konkret profitieren. Er bietet zum Beispiel in Kooperation mit dem Anne-Frank-Haus in Oldau einen Workshop zum Thema „Populismus entschieden entgegentreten“ mit einem Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen an. Kraemer freut sich darauf, „etwas von Grund auf aufzubauen“ und Jugendliche darin zu unterstützen, zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen eine begründete Meinung zu entwickeln.

Neben Schulungen und Workshops ist Kraemer auch für offene Angebote rund um die Themen der politischen Bildung verantwortlich. Die offizielle Einführung in seinen Dienst findet am Freitag, 7. Februar 2025, um 17 Uhr in der Burgwedeler St.-Petri-Kirche statt.

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