Ein Jahr voller besonderer Erlebnisse
Thato Diale beendet seinen Freiwilligendienst im Kirchenkreis

Ein Jahr lang unterstütze Thato Diale aus Südafrika im Rahmen eines Freiwilligendienstes das Team der evangelischen Kita St. Martini in Brelingen. Bald verlässt er Deutschland wieder und kehrt in seine Heimat im Kirchenkreis Odi zurück. Der südafrikanische Kirchenkreis ist dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen seit vielen Jahren partnerschaftlich verbunden; seit einigen Jahren kommen junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr aus Odi in den Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen.
Zum Abschluss seines Freiwilligenjahres sprach Dörte Behn-Hartwig, die das Freiwilligenprogramm „Seitenwechsel“ des Evangelisch-lutherischen Missionswerkes (ELM) im Kirchenkreis begleitet, mit Thato Diale.
Behn-Hartwig: Thato, du hast ein Jahr als Freiwilliger in Deutschland verbracht. Wie bist du auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden?
Thato Diale: Ich habe durch meinen Pastor, Reverend PBS Mokgoko, von dem Programm erfahren. Die Idee, in einem anderen Land zu leben, eine neue Kultur kennenzulernen und gleichzeitig etwas Sinnvolles zu tun, hat mich sofort begeistert. Also habe ich mich beworben – und zum Glück hat es geklappt!
Du hast in einer Kindertagesstätte in Brelingen gearbeitet. Was waren dort deine Aufgaben?
Mein Tag begann oft mit den Kindern – beim Frühstück oder Mittagessen habe ich geholfen, Wasser eingeschenkt, Tische abgewischt und nach dem Essen aufgeräumt. Ich war auch in der Küche tätig und habe die Kinder bei Ausflügen, zum Beispiel auf den Bauernhof, begleitet. Und natürlich gehörte es dazu, immer ein offenes Ohr für die Kleinen zu haben.

Wie sah dein Alltag in Deutschland aus?
Es war eine Mischung aus Arbeit, Erholung und Erkundung. Nach der Kita habe ich mich ausgeruht, mit Familie und Freunden in Südafrika telefoniert oder Sport gemacht. Ich wollte eine gute Balance zwischen Erlebnissen und Entspannung finden – das war, denke ich, ganz gut.
Du hast in zwei verschiedenen Gastfamilien gelebt. Wie war das für dich?
Großartig! Es hat mir sehr geholfen, mich hier wohlzufühlen. Ich konnte deutsche Traditionen wie Weihnachten, Ostern und sogar eine Hochzeit miterleben und habe Orte entdeckt, die ich sonst wahrscheinlich nicht kennengelernt hätte. Und am wichtigsten: Ich hatte Menschen, mit denen ich meine Erlebnisse teilen konnte.
Gab es etwas, das dich besonders an Deutschland beeindruckt hat?
Definitiv die Sicherheit und Effizienz – beides Dinge, die den Alltag sehr angenehm machen. Und dann natürlich die Feste! Osterfeuer, Weihnachtsmärkte und das Oktoberfest sind wirklich etwas Besonderes.
Wie bist du mit der Sprache zurechtgekommen?
Ich habe schon in Südafrika angefangen, Deutsch zu lernen, was mir hier sehr geholfen hat. Anfangs war es trotzdem eine Herausforderung, aber mit der Zeit wurde es immer besser. Ein Highlight war, als ein Elternteil in der Kita überrascht war, dass ich kein Deutscher bin – das war ein tolles Kompliment!

Gab es einen besonderen Moment, der dir in Erinnerung bleiben wird?
Ja, gleich mehrere! Ein Highlight war mein Interview bei einer Synode zum 175-jährigen Jubiläum des ELM – komplett auf Deutsch und vor Publikum. Ein weiterer Traum wurde wahr, als ich ein Spiel von Hannover 96 live im Stadion erleben durfte.
Gab es besondere Herausforderungen, die du meistern musstest?
Ja, die größte war wohl die Umstellung auf das Leben hier. Alles war neu, und ich war weit weg von zu Hause. Aber dank der Unterstützung meiner Gastfamilien, Kolleginnen und Freunde habe ich mich gut eingelebt.
Wenn du zurückblickst – würdest du die Entscheidung für den Freiwilligendienst wieder treffen?
Ohne Zweifel, ja! Dieses Jahr hat mich persönlich weitergebracht, und ich gehe mit vielen wertvollen Erfahrungen nach Hause.
Zum Abschluss: Das Freiwilligenprogramm geht ja weiter. Gibt es schon eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für dich?
Das Programm läuft weiter, aber für meinen Nachfolger Obakeng wird noch eine Gastfamilie gesucht. Wer also Lust hat, einen jungen Menschen aus Südafrika aufzunehmen und ihm ein Zuhause auf Zeit zu geben – das wäre eine gute Möglichkeit für einen spannenden Austausch.