Interessierte Menschen, die in Bissendorf etwas mehr über die St.-Michaelis-Kirche mitten im Ort wissen möchten, können künftig einfach ihr Mobiltelefon zur Hand nehmen: Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Gemeinde haben jetzt gemeinsam mit Pastor Thorsten Buck eine digitale Kirchenführung entwickelt. Wie bei einer Schnitzeljagd lässt sich so in ungefähr 20 Minuten die historische Kirche kennenlernen. „Auch wenn die Türen von St. Michaelis geschlossen sind, können Interessierte nun einen Blick in die Kirche werfen“, freut sich Thorsten Buck. „Dabei werden auch Details gezeigt, die den Augen normalerweise verborgen bleiben: Unter anderem ist Konfirmand Marc in den Kirchturm geklettert, um Fotos und Tonaufnahmen der Glocken zu machen.“

Die Michaeliskirche hat eine lange Geschichte, der Innenraum wurde mehrfach verändert. Während der großen Renovierung in den Jahren von 1966 bis 1969 wich der spätbarocke Kanzelaltar einer sehr zeitgenössischen Innenraumgestaltung mit grünen Wänden und der noch immer den Altar prägenden Christusfigur des Künstlers Peter Greve. Während heute aber die Wände schlicht in Weiß gehalten sind, wurde die Wand hinter dem Betonaltar damals in mehreren Farbtönen gestrichen. „Eigentlich fand ich die Kirche früher hübscher“, stellte Konfirmandin Jana fest, nachdem sie Bilder aus der damaligen Zeit gesehen hatte. Die vielen kleinen Details und die alte Kanzel direkt über dem Altar haben es ihr angetan. Heute wirke die Kirche dagegen größer und aufgeräumter, erklärt Pastor Buck dazu.

„Die Reise in die Geschichte von St. Michaelis ist jetzt jeder und jedem möglich und man sieht die Kirche plötzlich aus einem ganz anderen Blickwinkel“, sagt Pastor Buck. Wer Lust hat, die Kirchenführung auszuprobieren, muss nur die kostenlose App „Actionbound“ auf sein Smartphone laden und den QR-Code neben dem Eingang von St. Michaelis scannen – schon kann die kleine Entdeckungsreise beginnen.