Die handgestrickten Socken sind legendär

Handarbeitskreis der Kirchengemeinde Brelingen besteht seit 50 Jahren

Renate Bülter (von links), Margret Meyer, Christel Kohne und Mary Giesemann erinnern sich an viele gemeinsame Jahre im Handarbeitskreis. Foto: Friedrich Bernstorf
Renate Bülter (von links), Margret Meyer, Christel Kohne und Mary Giesemann erinnern sich an viele gemeinsame Jahre im Handarbeitskreis. Foto: Friedrich Bernstorf

Die Kilometer an Garn und Wolle und die Quadratmeter an Stoff, die sie beim Häkeln,  Stricken und Nähen verarbeitet haben, vermag wohl niemand zu zählen – seit 50 Jahren sind es fast ausschließlich Frauen, die im Handarbeitskreis der St.-Martini-Kirchengemeinde Brelingen aktiv sind und auch das gesellige Leben nicht zu kurz kommen lassen. „1970 begannen einige Frauen der Gemeinde unter der Leitung von Frau Elisabeth Oehlschläger, sich zum Stricken, Sticken und Häkeln zusammenzufinden“ – dieser Hinweis auf der Homepage der Kirchengemeinde weist darauf hin, dass der Handarbeitskreis in diesem Jahr ein Jubiläum feiern kann.

Einen Grund, dieses Jubiläum zu feiern, hat insbesondere auch Mary Giesemann: Die 92-Jährige ist schon vom zweiten Treffen an dabei. Zwischenzeitlich übernahm sie ab 1991 die Leitung der Gruppe und übergab den Staffelstab später zu ihrem 80. Geburtstag an Renate Bülter. Seit 2018 zeichnet Christel Kohne im Team mit Margret Meyer für den Handarbeitskreis verantwortlich.

Wenn es die Corona-Pandemie nicht verhindert, treffen sich die „Handarbeiterinnen“ unterschiedlichen Alters im 14-täglichen Rhythmus mittwochs um 15 Uhr im Gemeindesaal in Brelingen – hier entstehen Brillenetuis und Hüllen für Handys, Schals, Tücher und Topflappen, es werden Geschirrtücher bestickt und mit Lavendel gefüllte kleine Duftkissen genäht. Legendär sind aber von Beginn an die gestrickten Socken; sie werden inzwischen auch auf Bestellung angefertigt, natürlich in der gewünschten Farbe und Größe. „Wir stricken von der Babygröße bis zu Übergrößen“, erzählt Christel Kohne.

Auch in den vergangenen Monaten, als das Gruppenleben ruhen musste, waren die Frauen nicht untätig: Christel Kohne verteilte auf Anforderung Material, produziert wurde jeweils zu Hause. 56 Paar Socken, einige Patchworkdecken und viele andere nützliche Dinge entstanden in dieser Zeit.

Seit 1983 ist der Handarbeitskreis alljährlich beim Brelinger Weihnachtsmarkt mit einem Verkaufsstand aktiv und zahlreiche Marktbesucher*innen kommen vor allem wegen der hier angebotenen Socken. Der Verkaufserlös kommt meist der Kirchengemeinde zugute; in den Anfangsjahren wurde auch die Nikolai-Kirchengemeinde in Leipzig unterstützt, zu der der damalige Pastor Gerhard Oehlschläger eine enge Verbindung hielt.

„Der wichtigste Aspekt dieses traditionellen Kreises in unserer Gemeinde ist die Gemeinschaft“, erzählt Christel Kohne. Dies kommt in der liebevoll gedeckten Kaffeetafel ebenso zum Ausdruck wie in der Ehrung der Geburtstagskinder. Bei jedem Treffen findet sich auch eine kleine Gruppe zusammen, die Gesellschaftsspiele oder Karten spielt. Wer Interesse hat, an dieser geselligen Runde teilzunehmen, kann sich mit Christel Kohne unter Telefon 05130 31 86 in Verbindung setzen.

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