Begegnungsstätte und Kontaktstelle
17 Jahre leitete Petra Kellmann die Fuhrberger Gemeindebibliothek

Sie ist Begegnungsstätte und Beratungsstelle, oftmals erste Kontaktstelle zur Kirchengemeinde und natürlich ein Ort, an dem man sich Bücher und CDs ausleihen kann: die Gemeindebibliothek der Ludwig-Harms-Kirchengemeinde in Fuhrberg. 17 Jahre lang hat Petra Kellmann die Bücherei geleitet; nun wurde die Fuhrbergerin in einer kleinen Feierstunde aus diesem Dienst verabschiedet.
„Es wird Zeit, dass nun auch einmal andere diese Aufgabe übernehmen und ihre eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen können“, sagt Petra Kellmann. Sie hat die 1976 gegründete Bibliothek viele Jahre lang mit Herzblut und Engagement geführt, nun hat sie sich vorgenommen, ihren Hobbys Lesen und Handarbeiten mehr Zeit zu widmen. Mit ihr hören auch vier ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Bibliothek auf, die ebenfalls über viele Jahre dabei waren. „Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie die gewonnene freie Zeit sehr bewusst genießen können“, gab Pastor Rainer Henne ihnen mit auf den Weg. Gemeinsam mit Dorothea Wöbse vom Kirchenvorstand und Ortsbürgermeister Heinrich Neddermeyer sprach er Petra Kellmann und ihren Mitarbeiterinnen großen Dank für die langjährige engagierte Arbeit in der Bibliothek aus. „Ohne Ihr Engagement würde es unsere Bücherei heute nicht mehr geben“, so Heinrich Neddermeyer.
Petra Hoppmann übernimmt die Leitung der kleinen Bücherei im Gemeindehaus. Foto: Andrea Hesse
„In unseren Anfangsjahren haben wir die Bücher stapelweise aus dem Amt für Gemeindedienst in Hannover geholt“, erinnert sich Thiwe Schierwater, die die Gemeindebibliothek vor Petra Kellmann leitete. Von Anfang an spielten Kinderbücher eine besondere Rolle: Bilderbücher, Erzählungen, Sachbücher und Hörbücher für Kinder werden auch heute noch am häufigsten ausgeliehen; die treuesten Nutzer sind Familien mit kleineren Kindern, die benachbarte evangelische Kindertagesstätte und die örtliche Grundschule. Anders als in früheren Jahren lassen sich Jugendliche dagegen kaum noch blicken: Während es vor Jahren ein regelmäßiges Konfirmandenpraktikum in der Bibliothek gab und Schülerinnen und Schüler häufig zur Recherche für ihre Referate kamen, hat seit einigen Jahren schon die Online-Recherche den Gang in die Bücherei ersetzt.
Großen Erfolg hatten Petra Kellmann und ihre ehrenamtlichen Mitstreiterinnen in den zurückliegenden Jahren mit Literaturgottesdiensten und Filmabenden, die regelmäßig sehr gut besucht wurden und Anlass zu intensiven Gesprächen boten. Zum Dorfleben gehörten auch die Bücherflohmärkte und Bastelaktionen, die Petra Kellmann und ihr Team unter anderem auf dem Weihnachtsmarkt anboten. Welche dieser Aktivitäten es in Zukunft noch geben wird, hängt davon ab, ob sich weiterhin eine ausreichende Zahl an Ehrenamtlichen findet.
Die Nachfolge von Petra Kellmann ist bereits gesichert: Der Kirchenvorstand hat sich dafür entschieden, Petra Hoppmann im Rahmen eines Honorarvertrages mit der Leitung der Gemeindebibliothek zu beauftragen. Und auch mehrere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen sorgen seit einigen Wochen für Kontinuität in der Arbeit – unter ihnen zwei syrische Frauen, die als Flüchtlinge nach Fuhrberg kamen und mittlerweile bereits gut Deutsch sprechen. „Ich bin ganz begeistert davon, wie gewissenhaft und mit welcher Freude die beiden Frauen in unserer Bücherei mitarbeiten“, sagt Erika Zaepke, die sich gemeinsam mit Petra Kellmann aus der Bibliotheksarbeit verabschiedete. Die Fuhrberger Gemeindebibliothek ist damit auch noch zu einem Ort der Integration geworden.