20 Einsätze für die Notfallseelsorge
Landeskirchliche Statistik für 2024 zeigt steigende Einsatzzahlen

Es sind eindrucksvolle, wenn auch keine „guten“ Zahlen, die Pastor Joachim Wittchen, landeskirchlicher Beauftragter für Notfallseelsorge, jetzt der Öffentlichkeit vorstellte. „Gut“ können diese Zahlen nicht sein, weil hinter jeder von ihnen ein Schicksalsschlag steht: der unerwartete Tod eines nahestehenden Menschen, der Verlust eines Kindes, ein schwerer Verkehrsunfall, ein Suizid. „Niemand geht gerne in eine solche Situation hinein, und doch ist diese Arbeit so ungemein wichtig“, sagt Wittchen.
2.241 Mal wurde die Notfallseelsorge in der hannoverschen und der schaumburg-lippischen Landeskirche im Jahr 2024 gerufen. Hintergrund für die gemeinsame Erfassung der Zahlen ist die enge Zusammenarbeit beider Landeskirchen im Landkreis Schaumburg. 1.782 der Einsätze fanden im innerhäuslichen Bereich statt. „Hier liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit in der Notfallseelsorge“, so Wittchen. Die öffentliche Wahrnehmung sei jedoch eine andere: Die Einsätze im außerhäuslichen Bereich – im Jahr 2024 waren es 459, finden häufiger ein mediales Echo und gelangen so stärker in den Blick der Öffentlichkeit.
Geistliche und ehrenamtlich Tätige arbeiten mit
Im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen gab es im vergangenen Jahr 20 Einsätze der Notfallseelsorge. 18 dieser Einsätze wurden von der jeweils diensthabenden Notfallseelsorgerin oder dem Notfallseelsorger übernommen, einer von der zuständigen Gemeindepastorin und ein weiterer von einem Seelsorger aus dem Kirchenkreis. Auch hier fanden die meisten Einsätze – 16 von 20, im häuslichen Bereich statt. Im Notfallseelsorgesystem Burgwedel-Langenhagen arbeiten zehn Geistliche sowie vier ehrenamtlich Tätige mit; die Beauftragung für die Koordination der Notfallseelsorge im Kirchenkreis liegt bei Pastor Karl-Martin Harms.
882 Mitarbeitende engagieren sich auf dem Gebiet der hannoverschen Landeskirche in der Notfallseelsorge; unter ihnen 693 beruflich Tätige. Insbesondere sind dies evangelische Diakone und Pastorinnen sowie katholische Pastoralreferentinnen und -referenten – Notfallseelsorge ist immer ökumenisch organisiert. 189 Frauen und Männer sind darüber hinaus im Ehrenamt tätig. „Auch in Zukunft wird unsere Landeskirche in enger Zusammenarbeit mit dem Bistum Osnabrück einen Schwerpunkt auf die Ausbildung von potenziell ehrenamtlich Mitarbeitenden legen“, sagt Joachim Wittchen.
„Ich bin immer wieder beeindruckt davon, wie konstant und engagiert die ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden der Notfallseelsorge in unserer Landeskirche arbeiten: menschenzugewandt, unaufgeregt und zuverlässig“, sagt Oberkirchenrätin Anja Garbe, Leiterin des Seelsorgereferates der Landeskirche Hannovers. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir sie haben.“