Gebäudebestand im Kirchenkreis muss reduziert werden

Regionen beraten gemeinsame Lösungen / Beschluss im Dezember

Kirchen und Kapellen werden ebenso in den Blick genommen ... Foto: Andrea Hesse
Kirchen und Kapellen werden ebenso in den Blick genommen ... Foto: Andrea Hesse

17 Kirchen und Kapellen, 23 Gemeindehäuser und 16 Pfarrhäuser gibt es aktuell in den vier Regionen des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen. Diese Gebäude verfügen über eine Gesamtfläche von rund 16.750 Quadratmetern; sie alle werden mit kirchlichen Mitteln bewirtschaftet und unterhalten. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage ist klar, dass der gesamte Gebäudebestand mittelfristig nicht zu halten ist; dennoch sollen im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen Kürzungen nach dem Rasenmäherprinzip vermieden werden.

Die aktuellen Herausforderungen sind in allen Kirchenkreisen der hannoverschen Landeskirche ähnlich: Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen verringern sich die landeskirchlichen Einnahmen aus der Kirchensteuer und damit die Zuweisungen an die Kirchenkreise und -gemeinden. Mit den schrumpfenden Zuweisungen sinken wiederum die verfügbaren Finanzmittel für die Gebäudeunterhaltung; zusätzlich dazu gab und gibt es insbesondere in diesem Bereich massive Kostensteigerungen.

In den kommenden Jahren sind im Kirchenkreis und in den Kirchengemeinden jährliche Einsparungen von durchschnittlich jeweils zwei Prozent des Haushaltsvolumens notwendig. Dies hat Auswirkungen auf die Mittel, die für die Gebäudebewirtschaftung eingesetzt werden können. An dieser Stelle ist nun der Kirchenkreis in der Pflicht: Gebäudemanagement und Gebäudebedarfsplanung gehören zu seinen Pflichtaufgaben.

... wie Pfarrhäuser. Foto: Rainer Müller-Jödicke
... wie Pfarrhäuser. Foto: Rainer Müller-Jödicke

In den zurückliegenden Monaten betrachteten der Bau- und Umweltausschuss des Kirchenkreises und der Kirchenkreisvorstand in Zusammenarbeit mit der Abteilung Liegenschaften/Bau des Kirchenkreisamtes in einem intensiven Prozess alle kirchlichen Gebäude und entwickelten erste Vorschläge für eine Priorisierung. Dabei wurde die jeweilige Kirchenregion in den Blick genommen: Welche Gebäude braucht die evangelische Kirche in der Region Burgwedel, in der Region Isernhagen, in der Region Langenhagen und in der Region Wedemark? Sehr bewusst wurde nicht die einzelne Kirchengemeinde angeschaut, um die kirchliche Präsenz in der Fläche der Region aufrechterhalten zu können.  

Die Priorisierung und Kategorisierung der Gebäude, insbesondere der Kirchen und Kapellen, erfolgte in vier Stufen: 1. die „normale“, 2. die reduzierte und 3. die stärker reduzierte Bauunterhaltung. Für die in Kategorie 4 eingestuften Gebäude soll es zukünftig keinerlei finanzielle Zuweisung aus kirchlichen Mitteln mehr geben. Eine Finanzierung aus anderen Mitteln, etwa aus Mieteinnahmen oder durch Fördervereine, kann davon unabhängig erfolgen.

Bei der Kategorisierung der Gebäude handelt es sich zunächst um einen ersten Aufschlag; in den Regionen können in den kommenden Wochen ganz andere Modelle entwickelt werden. Die Vorschläge wurden von Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses, des Kirchenkreisvorstandes und des Kirchenkreisamtes im Februar in vier regionalen Konferenzen vorgestellt. Eingeladen waren die Vorsitzenden der Kirchenvorstände und ihre Stellvertretungen, Mitglieder der Bauausschüsse in den Kirchengemeinden und weitere Interessierte aus den Kirchenvorständen.

... und Gemeindehäuser. Foto: Andrea Hesse
... und Gemeindehäuser. Foto: Andrea Hesse

Aktuell kommen nun die Verantwortlichen für die kirchlichen Gebäude auf regionaler Ebene zusammen, um über die Vorschläge zu beraten. Dabei können sie externe Beratung oder Supervision in Anspruch nehmen. Ziel der Beratungen soll sein, für die jeweils eigene Region bis Ende Mai einen gemeinsamen Vorschlag der Kirchenvorstände zu erarbeiten.

Ausgehend vom vorhandenen Gebäudebestand und der Zahl der Gemeindemitglieder sind die Zielmarken in den vier Regionen sehr unterschiedlich. So ist die Region Burgwedel aufgefordert, ihre Gebäudefläche um 30 Prozent (ca. 920 qm) zu reduzieren.  In der Region Isernhagen sind es 16 Prozent (ca. 380 qm), in der Region Langenhagen 45 Prozent (ca. 3140 qm) und in der Region Wedemark 37 Prozent (ca. 1580 qm).

In ihre Überlegungen zur Reduzierung der Gebäudeflächen können die Regionen verschiedene Faktoren einfließen lassen: die Bedeutung für die kirchliche Präsenz vor Ort, die Erreichbarkeit, den historischen Wert eines Gebäudes, den energetischen und den Gebäudezustand, Nutzungsfrequenz und Barrierefreiheit, …

Die Rückmeldungen aus den Regionen werden ab Juni im Bau- und Umweltausschuss und im Kirchenkreisvorstand beraten und in der Kirchenkreissynode diskutiert. Eine Beschlussfassung in der Kirchenkreissynode ist für Dezember geplant.

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