„Wir wollen die Wohnung nicht länger ungenutzt lassen“

Kirchengemeinde Brelingen stellt Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung

Im Obergeschoss richten Sabine Jakob (von links), Tim Schräpel, Konfirmand Paul Recklies und Jutta Schräpel einen Schlafraum ein. Foto: Friedrich Bernstorf
Im Obergeschoss richten Sabine Jakob (von links), Tim Schräpel, Konfirmand Paul Recklies und Jutta Schräpel einen Schlafraum ein. Foto: Friedrich Bernstorf

Die Kirchengemeinde St. Martini Brelingen stellt ihr Pfarrhaus mit der Pfarrwohnung zunächst für ein Jahr als Wohnraum für Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg geflohen sind, zur Verfügung. Die Kommune Wedemark, die die Wohnung angemietet hat, kann dort ab Anfang Mai Menschen unterbringen.

„Wir wollten die seit November des vergangenen Jahres leerstehende Wohnung angesichts der dramatischen Lage nicht länger ungenutzt lassen“, erklärt Marion Bernstorf, Vorsitzende des Kirchenvorstandes, die einmütige Entscheidung des Gremiums. Eine Wiederbesetzung der Pastor*innenstelle in Brelingen wird vorerst nicht erfolgen; der Stellenrahmenplan, der ab 2023 in Kraft tritt, ist zurzeit noch in der Beratung.

„Ich finde es stark, dass sich der Kirchenvorstand zu dieser Nutzung des Pfarrhauses entschieden hat“, sagt Pastor Michael Brodermanns aus Mellendorf, der seit dem Ausscheiden von Pastorin Becker einen Teil der Vakanzvertretung in Brelingen übernommen hat. Es sei vernünftig, einen längeren Leerstand des Pfarrhauses zu vermeiden und eine gute Initiative, die Räume für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen. 

Doch die Kirchengemeinde stellt nicht nur den Wohnraum bereit: Sie sorgt mit großer Unterstützung aus der Kirchengemeinde und dem Dorf auch für eine Möblierung der insgesamt sieben Räume und einer Küche. Ein Aufruf über soziale Medien und zahlreiche persönliche Kontakte sorgte dafür, dass Betten, Schränke, Regale, Esstische und Stühle, Wohnzimmermöbel, Geschirr, Bettwäsche, Kinderspielzeug und vieles mehr zusammengetragen wurden. 

„Da wir nicht wissen, wie viele Erwachsene und Kinder kommen werden, haben wir fünf Räume mit jeweils mehreren Schlafmöglichkeiten ausgestattet“, sagt Marion Bernstorf. Im Erdgeschoss stehen darüber hinaus die Küche, ein Wohnzimmer und ein Esszimmer als Gemeinschaftsräume zur Verfügung. „Wir sind alle richtig begeistert und zutiefst dankbar für die vielen guten Sachspenden, mit denen wir den Geflüchteten ein Zuhause auf Zeit zur Verfügung stellen können“, so Bernstrof. „Gemeinsam mit einem Konfirmanden und weiteren Helferinnen und Helfern haben wir Kirchenvorstandsmitglieder das bisher leere Pfarrhaus wohnlich eingerichtet.“

Da das Pfarrhaus barrierefrei und mit einem Aufzug ausgestattet ist, besteht auch die Möglichkeit, Personen mit körperlicher Beeinträchtigung dort unterzubringen.    

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