„… und mach dem Grauen ein Ende“

Postkarten mit Klagegebet und Segen für ukrainische Geflüchtete

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat seit dem 24. Februar 2022 viele Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Allein nach Deutschland sind bislang mehr als eine Millionen Flüchtige aus der Ukraine gekommen, um Schutz zu finden. Sie brauchen Aufnahme und Versorgung, Zugang zu Bildung und Arbeit. Und sie suchen nach Halt und Trost angesichts der Vernichtung ihrer Heimat und der Sorge um Familie und Freunde. Mit den jetzt erschienenen Gebeten für ukrainische Geflüchtete im Postkartenformat möchte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihnen spirituelle Stärkung bieten und auf ihre Lage aufmerksam machen.

Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und EKD-Beauftragter für Flüchtlingsfragen, sagt zur Veröffentlichung: „So viele Kirchengemeinden helfen seit Kriegsbeginn Geflüchteten aus der Ukraine und begleiten sie auf ihrem Weg. Viele der Geflüchteten kommen in unsere Kirchen, um eine Kerze anzuzünden, für ihre Angehörigen zu beten und Trost zu finden. Gerade im Gebet ist die eigene Muttersprache wichtig. Deshalb bieten wir diese zweisprachigen Karten mit einem Klage- und einem Segensgebet an.“

Das Gebetsangebot auf Ukrainisch ist eine erste, einfache Geste und zugleich elementar, um den Sprachlosen eine Stimme und den Menschen in ihrer Not Zuspruch zu geben. „Sie sollen wissen, dass sie nicht verlassen sind: nicht von Gott und nicht von anderen Menschen. Ich hoffe, dass die Gebets-Postkarten in Kirchen und an möglichst vielen anderen Orten ausgelegt oder persönlich weitergegeben werden. Durch die zweisprachigen Texte könnten die Gebete auch gemeinsam mit anderen Menschen gebetet werden, in Gemeindegruppen oder im Gottesdienst.“

Mit Blick auf die kalte Jahreszeit wird die Not der Ukrainer:innen noch schlimmer werden. „Ich befürchte, dass der nahende Winter die Not der Bevölkerung in der Ukraine noch mal sehr verschlimmert. Die Versorgungslage ist, je nach Region, bereits jetzt prekär bis dramatisch. Unzählige Menschen haben durch den Krieg buchstäblich alles verloren, sie leben in Ruinen oder Behelfsunterkünften. Sie müssen sich jetzt wappnen für die kommenden Kältemonate oder werden fliehen müssen, um ihr Leben zu retten“, sagt Bischof Stäblein. Nach jüngsten Berichten hat Russland bereits damit begonnen, mancherorts die Wärme-, Strom und Wasserversorgung in den besetzten Gebieten abzustellen oder gezielt anzugreifen. Christian Stäblein: „Angesichts dieser Not werden wir als Kirche nicht schweigen. Die Bibel sagt uns klar und deutlich: ‚Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.‘ (Sprüche 31,8). Deswegen sind Christinnen und Christen an der Seite von Schwachen und Schutzsuchenden – sei es in der Ukraine, in Afghanistan, an der EU-Außengrenze und an so vielen anderen Orten auf der Welt.“

Die Gebetskarten für ukrainische Geflüchtete sind im PDF-Format online abrufbar unter www.ekd.de/gebetskarten-ukraine und können kostenfrei, auch in größerer Stückzahl, per Mail an menschenrechte@ekd.de bestellt werden.

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