Raum für einen lebendigen Glauben

Marion Linke-Scheler will die Kita St. Nikolai zukunftsorientiert leiten

„Hier ist meine Aufgabe“ – Marion Linke-Scheler im Bewegungsraum der Kita St. Nikolai in Kirchhorst. Foto: Andrea Hesse
„Hier ist meine Aufgabe“ – Marion Linke-Scheler im Bewegungsraum der Kita St. Nikolai in Kirchhorst. Foto: Andrea Hesse

„Ich kam hier rein und dachte sofort: ‚Das ist meine Aufgabe‘. Wenig später war ich dann sehr glücklich über die Zusage.“ Marion Linke-Scheler strahlt noch heute, wenn sie an ihren ersten Besuch in der evangelischen Kindertagesstätte St. Nikolai in Kirchhorst denkt. Dabei hatte alles etwas holperig angefangen: Erst gegen Ende der Ausschreibungsfrist hatte sie von der frei gewordenen Leitungsstelle in der Kita gehört und zunächst befürchtet, dass es für eine Bewerbung vielleicht schon zu spät sein könnte. Dennoch bewarb sie sich, wurde zum Besuch der Kita und zum Gespräch eingeladen und konnte wenig später mit der Arbeit beginnen. 

„Ich wollte schon immer mit Kindern arbeiten und es war mir auch immer wichtig, meine christliche Grundhaltung in die Arbeit einfließen zu lassen“, erzählt Linke-Scheler. Als Leiterin der Kita in Kirchhorst bringt sie eine Menge Erfahrung mit: Nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin arbeitete sie in verschiedenen Einrichtungen bei sehr unterschiedlichen Trägern, war anschließend in der Schulbegleitung tätig und absolvierte ein systemisches Studium sowie eine Leitungsfortbildung. Zuletzt lebte sie für zwei Jahre in Shanghai und hatte dort die Gruppenleitung in der Kita einer deutsch-französischen Schule. Nun, in Kirchhorst, hat sie das Gefühl, angekommen zu sein: „Ich glaube, dass jede und jeder eine Aufgabe hat – meine ist hier, in dieser Kita.“

Nach ihrem Arbeitsbeginn im Mai 2021 in Kirchhorst stand Linke-Scheler vor vielfältigen Aufgaben, deren Erfüllung durch die Corona-Pandemie zusätzlich erschwert wurde. „Es geht mir darum, unsere Einrichtung zukunftsorientiert zu leiten, dabei aber auch Bewährtes zu erhalten“, sagt sie. Wichtig ist ihr, in der evangelischen Einrichtung eine Atmosphäre zu schaffen, in der ein lebendiger Glauben Raum findet: „Dazu gehören für mich Wertschätzung, Herzlichkeit, authentisches Handeln und eine gute Kommunikation.“ In ihrem Team ebenso wie bei den Eltern und beim Träger, dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, trifft sie damit auf offene Ohren und Herzen. „Was haben wir alles geschafft in den vergangenen Monaten“, stellt Linke-Scheler rückblickend fest – das habe nur funktioniert, weil alle Rädchen gut ineinander gegriffen hätten. 

„Schön, dass man hier über Gott reden kann“ – diese Rückmeldung hat die Kita-Leiterin mittlerweile mehrfach gehört. Auch die Kinder der Einrichtung schätzen die herzliche, offene Atmosphäre: Ein oder zwei von ihnen sind immer im Büro der Leitung zu finden, wollen hier „arbeiten“ und stellen viele Fragen. „Ist Gott nicht ein Mann?“, lautete eine dieser Fragen, die den gesunden Zweifel an einer scheinbaren Gewissheit mit einschloss. 

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