Jüdisch und christlich – näher als du denkst

Projekt zur Begegnung mit dem Judentum ist angelaufen

Was feiern Jüdinnen und Juden im Dezember? Wie hängen das Osterfest und Pessach zusammen? Warum beginnt das Jahr 5782 im September? Diese und ähnliche Fragen zur Beziehung von Judentum und Christentum werden auf den 13 Monatsplakaten aufgegriffen, die das Herzstück der Kampagne „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“ sind. Die Idee zu diesem Projekt war in der Evangelischen Kirche Berlin – Brandenburg – schlesische Oberlausitz (EKBO) entwickelt worden; viele Landeskirchen und Bistümer griffen sie auf. Die ökumenische Kampagne ist ein Beitrag der Kirchen zum Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.

„Wir wollen mit der Kampagne dazu ermutigen, Vielfalt grundsätzlich als Bereicherung anzusehen. Es geht uns um einen respektvollen und würdigen Umgang der beiden Religionen miteinander. Als Christinnen und Christen haben wir hier noch viel nachzuholen“, betonen Landesbischof Ralf Meister und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode in einer gemeinsamen Erklärung. Neben der hannoverschen Landeskirche beteiligen sich in Niedersachen auch alle weiteren evangelischen Kirchen der Konföderation, alle katholischen Bistümer sowie alle weiteren Kirchen und Gemeinden der ACKN (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Niedersachsen). Die Kampagne wird unterstützt vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden und dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachen.

Die Plakate werden zwischen Januar 2021 und Januar 2022 in den Schaukästen von Kirchengemeinden, an den schwarzen Brettern von Schulen, auf Internetseiten und über soziale Medien veröffentlicht. Sie thematisieren Verbindungen, die ins Bewusstsein zu rücken sich lohnt. Insbesondere bei den kirchlichen Festen wird die Verwurzelung des Christentums im Judentum deutlich – Jesus, seine Jünger und die Frauen und Männer, die ihn umgaben, waren Juden. Die Kampagne lenkt den Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis und regt dazu an, die Beziehungen zwischen beiden Religionen im Alltag wahrzunehmen.

Ein weiteres wichtiges und hochaktuelles Ziel ist es, einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus zu leisten, denn Verschwörungsmythen, Hetze und Übergriffe gegen jüdische Menschen nehmen wieder zu, auch in Niedersachsen.

Die begleitende Homepage www.jüdisch-beziehungsweise-christlich.de bietet vertiefende Texte und religionspädagogische Materialien an und weist auf begleitende Veranstaltungen hin.

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