Fränkische gute Laune und pommerscher Pragmatismus

Pastorin Susanne Jürgens wurde aus St. Marien Isernhagen verabschiedet

BU: Optimismus und ansteckende Fröhlichkeit zeichnen sie aus: Pastorin Susanne Jürgens (links) wurde unter anderem von Annika Schneider und Rainer Müller-Jödicke aus St. Marien verabschiedet. Foto: Karsten Henkmann
BU: Optimismus und ansteckende Fröhlichkeit zeichnen sie aus: Pastorin Susanne Jürgens (links) wurde unter anderem von Annika Schneider und Rainer Müller-Jödicke aus St. Marien verabschiedet. Foto: Karsten Henkmann

„Als andere in deiner fränkischen Heimat eingeschult wurden, hast du zeitgleich in der ersten Klasse mit deiner Ausbildung als Pastorin in der bayerischen Landeskirche begonnen“, wendete sich Rainer Müller-Jödicke, geschäftsführender Superintendent im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, jetzt in einem Gottesdienst in St. Marien Isernhagen an Pastorin Susanne Jürgens. „Dein Ausbilder war dein Vater, bei dem du dein Handwerkszeug gelernt hast – wie man Pastorin ist und wie man das macht, reiche Frucht auf Gottes Weinberg hervorzubringen.“

Müller-Jödicke entpflichtete Susanne Jürgens von ihrem Dienst in St. Marien, den sie vor fünf Jahren angetreten hatte. Zuvor war Jürgens in einer pommerschen Kirchengemeinde und im niedersächsischen Munster tätig gewesen; gemeinsam mit ihrem Mann, dem Militärseelsorger Martin Jürgens, kam sie dann in die Region Hannover. „Das ist wunderbar, denn deine fränkische gute Laune und deinen pommerschen Pragmatismus haben wir hier gebraucht“, stellte Müller-Jödicke in seinen Abschiedsworten fest. Viel habe die scheidende Pastorin in den zurückliegenden Jahren bewegt: mit Leidenschaft Gottesdienste, unter anderem auch Bratapfelgottesdienste, gefeiert, Andachten in Kita und Altenheim gestaltet, den Senior*innen- und den Frauenkreis begleitet, in der konzeptionellen Arbeit am Konfirmand*innenmodell mitgewirkt und immer wieder bereitwillig die Kolleginnen und Kollegen im Kirchenkreis unterstützt. Leider müssten die Isernhagener*innen und auch der Kirchenkreis zukünftig auf Susanne Jürgens‘ Engagement, ihren Optimismus und ihre ansteckende Fröhlichkeit verzichten, so Müller-Jödicke: Gemeinsam mit ihrem Mann, der als Militärdekan versetzt wird, zieht sie in die Nähe von Rostock und übernimmt dort den Dienst in einer kleinen Gemeinde mit rund 900 Mitgliedern.

„Im Namen unseres Kirchenkreises möchte ich dir ganz herzlich danken für deinen Dienst, ebenso auch deinem Mann und deiner Tochter, denn ihr seid hier ja als ganze Familie geistlich aktiv gewesen“, schloss Müller-Jödicke seine Worte zur Verabschiedung.

Gerd Bohnet, Mitglied des Kirchenvorstandes in St. Marien, schloss sich diesem Dank an: Auch er dankte der Familie für „unvergessliche Gottesdienste“ und die wunderbare Gestaltung der Christnächte. „Wir wollen dich gar nicht verabschieden, denn du hast dich immer zum Wohl aller eingesetzt, aber auch andere machen lassen“, betonte Bohnet. „Du bist eine offene und moderne Pastorin, die ihren Glauben leicht verständlich macht.“ Dr. Gisela Grunewaldt-Stöcker vom Kuratorium der Stiftung St. Marien Isernhagen hob die aufgeschlossene Fröhlichkeit der Pastorin hervor und bescheinigte ihr ein besonderes Talent: Susanne Jürgens habe scheinbar unlösbare Probleme entknotet.

Im Team leiteten Pastor Karsten Henkmann, Diakonin Annika Schneider und Diakon Philipp Lerke den Gottesdienst, der gleichzeitig Heiterkeit wie auch Wehmut ausstrahlte. Kinder aus der Kita St. Marien trugen dazu ein Ständchen vor und überreichten Susanne Jürgens zum Abschied eine selbstgestaltete Stola voller leuchtend bunter Hände.

Die Pastorin selbst blickte in ihrer Predigt mit liebevollem Blick und assistiert von Paulchen Panther auf ihre fünf Jahre in Isernhagen zurück. Organist Daniel Heinrich aus Jürgens‘ Kirchengemeinde in Munster spielte dazu „Wer hat an der Uhr gedreht?“ – und genau diese Frage stellten sich wohl auch nicht wenige der Gemeindemitglieder und Kolleg*innen von Susanne Jürgens.

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