Besonnenheit, Verantwortung und Transparenz

Landeskirchenamt gibt Empfehlungen zum Umgang mit möglicher Corona-Verbreitung

In der aktuellen Situation kann es ratsam sein, beim Abendmahl auf den Kelch zu verzichten. Foto: Jens Schulze
In der aktuellen Situation kann es ratsam sein, beim Abendmahl auf den Kelch zu verzichten. Foto: Jens Schulze

In einem Schreiben zu den möglichen Auswirkungen des Corona-Virus auf das Gemeindeleben,

auf Gottesdienste und Abendmahlsfeiern hat sich Arend de Vries, Geistlicher Vizepräsident des Landeskirchenamtes in Hannover, an die Kirchenvorstände und Pfarrämter gewandt. Zwei Grundlinien seien in diesen Tagen für die Gemeindearbeit wichtig, heißt es in dem Brief: „1. Wir verbreiten keine Panik oder verstärken aufkommende Hysterie. 2. Wir nehmen unsere Verantwortung für uns anvertraute Menschen ernst und machen transparent, wie wir in und mit Gefährdungen besonnen umgehen.“

Wichtig sei, dass es für öffentliche Einrichtungen wie Kindertagesstätten im Ernstfall Anweisungen der Gesundheitsämter geben werde; dies gelte ebenso für Versammlungen. Für die Arbeit in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Schulen seien auch für die kirchliche Arbeit die jeweils vor Ort gelten Regelungen maßgeblich.

„Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt aus unserer Sicht keinen Grund, Gottesdienste abzusagen oder Konfirmationen zu verschieben“, erklärt de Vries weiter. Es sei jedoch sinnvoll, mit den Verantwortlichen in Kirchenvorständen und Pfarrämtern mögliche Konsequenzen zu bedenken für den Fall, dass in der näheren Umgebung Infektionsfälle auftreten sollten. Die Verantwortung dafür, ob Veranstaltungen einer Kirchengemeinde stattfinden, liege beim jeweiligen Kirchenvorstand.

Für kommende Gottesdienste und andere Veranstaltungen in Kirchengemeinde schlägt der Geistliche Vizepräsident Rücksicht auf Befürchtungen und Ängste vor: die Begrüßung mit herzlichen Worten statt mit Handschlag, Desinfektionsmittel in den Toiletten, das Desinfizieren der Hände von Austeilenden bei Abendmahlsfeiern.

„Es kann sinnvoll sein, auf den Gemeinschaftskelch zu verzichten und auf Einzelkelche auszuweichen“, erklärt de Vries weiter. Er rät von der „Intinctio“, dem Eintauchen der Oblate in den Kelch, ab, da Viren von den Fingerspitzen auf den Wein oder Traubensaft übertragen werden könnten. „ Da wir darauf vertrauen, dass wir auch im Brot die ganze Fülle des Heils empfangen, kann es für manche Menschen eine Vorsichtsmaßnahme sein, auf den Kelch zu verzichten“, lautet ein weiterer Vorschlag aus dem Landeskirchenamt. Alle ohnehin regelmäßig angewandten Hygienemaßnahmen sollten zudem besonders ernst genommen werden; auch beim Friedensgruß könne auf das Händereichen verzichtet werden.

Mit Blick auf den „Tag der Kirchenvorstände“ am 21. März im Hannover Congress Centrum erklärte de Vries, er gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die lange vorbereitete Veranstaltung stattfinden könne: „Wir planen zuversichtlich weiter und werden diesen Tag mit der gebotenen Sorgfalt durchführen.“

 

Zurück